Gravelbiken zwischen Schwarzwald und Odenwald? Wer dabei nur an die großen Namen denkt, verpasst ein echtes Gravel-Juwel: den Kraichgau mit dem Naturpark Stromberg-Heuchelberg. Das sogenannte Land der 1000 Hügel im Norden Baden-Württembergs überrascht mit sanften Anstiegen entlang der Weinberge, dichten Wäldern, weiten Ausblicken und endlosen Schotterwegen – ideal für alle, die gern abseits der bekannten Pfade unterwegs sind! Welche Routen wir empfehlen, was es mit den Hügel-Sofas auf sich hat und was den Kraichgau-Stromberg zur erstklassigen Gravel-Destination macht, verraten wir dir in diesem Artikel.

Werbung: Unsere Reise fand in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Stromberg-Heuchelberg & dem Land der 1000 Hügel statt.
DAS MACHT DAS LAND DER 1000 HÜGEL ZUM GRAVEL PARADIES
1. Die 1000 Hügel bringen Spaß
Im Kraichgau-Stromberg ist der Flow Programm, denn die Topographie bietet alles, was ein Gravelherz höher schlagen lässt. Ständig geht’s rauf und runter – nie zu lang, nie zu steil, genau richtig für endlose Schotterrunden mit Spaßgarantie. Die 1000 Hügel sind also keine leere Floskel: Hinter jeder Kurve wartet der nächste Anstieg, gefolgt von einer lohnenden Abfahrt. Mal entspannt, mal knackig – und das, obwohl der höchste Berg (Baiselsberg) nur 477 Meter misst. Flache Wege gibt’s im Naturpark Stromberg-Heuchelberg kaum! Wer flowige Schotterrouten liebt, wird schnell süchtig.


2. Abwechslungsreiche Natur ohne Straßenverkehr
Dank der unzähligen Forstwege durch dichte Wälder und der kleinen Seitenstraßen entlang der Weinberge hat der Naturpark Stromberg-Heuchelberg ein enormes Potential für Radfahrer, die gerne abseits vom Straßenverkehr unterwegs sind. Gleichzeitig führen die Routen immer wieder durch kleine Fachwerkdörfer, vorbei an Streuobstwiesen und Feldern. So öffnen sich immer wieder Weitblicke bis zum Odenwald, dem Schwarzwald und sogar bis zum Neckartal.
3. Hügel-Sofas
Im Land der 1000 Hügel wird man nicht nur mit schnellen Abfahrten belohnt, sondern auch mit überdimensionalen Holzliegen! Die Hügel-Sofas sind an aussichtsreichen Orten platziert und nirgendwo sonst schmeckt der wohlverdiente Müsliriegel besser, als in einem der wippenden (und drehbaren!) Hügel-Sofas. Hier kannst du die Standorte der Hügel-Sofas sehen.


4. Hügel-Pausen
Im Land der 1000 Hügel sind sogar die Pausen für Gravelbiker maßgeschneidert: Ausgewählten Genussbetriebe wie Hofläden, Biergärten oder Restaurants sind mit einem Gravelbike-Fahrradständer ausgestattet. Hier hängst du dein Fahrrad auf und leihst dir vom Gaststättenbetreiber das Fahrradschloss kostenlos aus, um entspannt das kulinarische Angebot genießen zu können. Hier findest du 6 Gravel-Genuss-Touren, die dich direkt zu einem Genussbetrieb bringen.
5. Hügel-Pässe
Hier dürfen Höhenmeter gefeiert werden! Wer im Kraichgau-Stromberg gravelt, wird einige Hügel-Pässe erklimmen. Oben angekommen, steht ein grünes Pass-Schild mit einem QR Code versehen. Mach einfach ein Selfie mit dir und dem Pass-Schild, scanne den QR Code ein und lade das Bild auf die Wall of Fame hoch. Wenn man dann die glücklichen Gesichter der anderen Radfahrer sieht, kommt die Motivation für den nächsten Pass ganz von allein (und ja, auch wir haben uns auf der Wall of Fame verewigt 😃)

ZWEI ROUTEN
Wir haben zwei Gravel-Tage im Land der 1000 Hügel verbracht (und zwei weitere Tage wandernd am Eppinger Linien Weg). Das war fast ein bisschen kurz, wir wären gerne noch ein oder zwei weitere Routen gefahren (ein gutes Zeichen!). Falls du mehr Zeit mitbringst als wir, findest du weitere Routen-Vorschläge und Inspiration in dieser Fahrrad-Komoot-Collection und in dieser Gravel-Komoot-Collection.
Fun Fact: Auch das Naturparke-Gravel-Crossing führt durch diese Region!
1. Geniale Gravelroute durch die Weinberge
Wir starten direkt von unserer Unterkunft in Oberderdingen. Schon auf den ersten Kilometern erleben wir genau das, was uns heute die ganze Tour über begleiten wird: sanfte Anstiege, grüne Weingärten, Streuobstwiesen, Ausblicke über das Land der 1000 Hügel – und natürlich traumhafte Abfahrten. Trotz sonnigem Sommerwochenende begegnen wir kaum Autos oder anderen Radfahrern.
Die Route bringt uns vorbei am beeindruckenden Kloster Maulbronn, das dank der historischen Bedeutung zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Wir machen auch einen kurzen Abstecher in das hübsche Vaihingen an der Enz und verbringen dort die Mittagspause im Steig 1903 - ein Restaurant in einem umgebauten Zugwaggon.
Die Route wechselt zwischen Forstwegen durch dichte Wälder und Asphaltstraßen entlang der Weinberge. Ständig werden wir mit einem Weitblick auf den Naturpark Stomberg-Heuchelberg belohnt. Es gibt lediglich zwei kurze, knackige Anstiege, die restlichen Kilometer erlauben einen flowigen Rhythmus. Unser Gravel-Herz hüpft!









2. Rauf auf den Pass! Graveltour durch den Naturpark Stromberg-Heuchelberg
Nach der gestrigen, sehr gelungenen Tour freuen wir uns auf den etwas längeren Tag auf den Gravelbikes. Auf 74 km führt uns die Route heute fast quer durch den gesamten Naturpark Stromberg-Heuchelberg, und die Höhenmeter deuten darauf hin, dass wir auch ein paar neue Hügel kennenlernen werden!
Die vielen Höhenmeter sammeln wir unter anderem auf dem Weg zum Pass Bannhalde Sternenfels – mit 419 Metern immerhin der höchste Pass am Stromberg! Oben angekommen, darf man stolz ein Selfie mit dem Pass-Schild machen und es dann über den QR-Code auf der digitalen „Wall of Fame“ hochladen. (Und ja, ihr findet dort jetzt auch ein verschwitztes Foto von uns. 😎)
Heute gilt es, zwei knackige Anstiege zu bewältigen. Einer davon führt hinauf zum Baiselsberg, mit 477 m der höchste Hügel am Stromberg. Wer einen Weitblick von oben genießen möchte, macht aber am besten einen kleinen Abstecher zum Weißen Steinbruch, wo die kleine Aussichtsplattform einen herrlichen Blick auf das Zabergäu ermöglicht. Hier bekommt man vom Neckartal bis zum Odenwald einen Überblick über die Region.
Für Erfrischung entlang des Weges sorgt die gemütliche Eis- und Getränketankstelle kurz vor Gündelbach – Blick auf die Weinberge inklusive! Zur Belohnung machen wir am Ende der Tour einen Stopp bei Birdys Wirtshaus – hier werden uns von einem Herzblut-Gastronomen regionale Köstlichkeiten serviert (Fahrradständer und Leih-Fahrradschloss inklusive 😉).










PRAKTISCHE INFOS FÜR DEINE PLANUNG
Wenn du nun Lust auf´s Gravelbiken im Naturpark Stromberg-Heuchelberg bekommen hast, findest du hier noch weitere hilfreiche Informationen für deine Planung!
1. An- und Abreise mit der Bahn
- Das Land der 1000 Hügel ist der Natur so nah, aber auch der nächsten Stadt nicht fern! Umgeben von Heidelberg, Heilbronn, Stuttgart, Pforzheim, Karlsruhe & Mannheim ist der nächste (inter)national angebundene Bahnhof niemals weit entfernt.
- Von allen Städten führen Regionalbahnen in den Naturpark Stromberg-Heuchelberg.
- Die Fahrradmitnahme ist in Baden-Württemberg in allen Regionalzügen außerhalb der Stoßzeiten (06-09 Uhr morgens) sogar kostenlos. Weil diese Regelung aber etwas zu einfach wäre, gibt es schon auch ein paar Ausnahmen 😉. Alle Infos dazu findest du hier.
2. Ausgangsorte & Unterkünfte
🏡 Mögliche Startpunkte
- Als Basislager haben wir Oberderdingen gewählt, aber es würde sich genauso andere Orte wie Eppingen, Sternenfels, Mühlacker oder Maulbronn eignen.
- Auch das wunderschöne Besigheim oder Bietigheim-Bissingen bieten sich als Ausgangspunkt an.
🛌 Unterkünfte
- Oberderdingen: Wir haben in einem Apartment im urigen Stevenson B&B übernachtet.
- Besigheim: Hier können wir die Unterkunft Hotel am Markt, sowie das Restaurant im Haus sehr empfehlen!
- Alle anderen Orte: hier könnt ihr nach einer passenden Unterkunft schmökern https://www.kraichgau-stromberg.de/gastgeber
🍽️ Verpflegung
- Besenwirtschaften: Was wir in Österreich als "Buschenschank" kennen, sind im Land der 1000 Hügel die Besenwirtschaften. Ein Winzer kann per Gesetz für ein paar Monate im Jahr seine Pforten und Tore für Gäste öffnen, und sie mit dem hauseigenen Wein und regionalen (einfachen) Köstlichkeiten verwöhnen. Sobald eine Besenwirtschaft geöffnet hat, wird ein Besen ausgesteckt. Wo sie sich befinden und wann sie geöffnet haben, erfährst du im Besen-Guide.
- Regionale Spezialitäten: Die berühmten Maultaschen sollen ihren Ursprung im UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn haben. Somit zählen bei einem Besuch im Land der 1000 Hügel Maultaschen zum Pflichtprogramm. Die Besten gibt es (angeblich) immer noch in Maulbronn (Klosterblick Maulbronn).
- Hügel-Pausen: Die eingangs erwähnten Hügel-Pausen sind Betriebe entlang der Gravel-Genuss-Routen, die neben einem tollen kulinarischen Angebot auch Gravelbike-Ständer und Fahrradschlösser anbieten! Hier findest du die Betriebe.
3. Navigation & GPX Tracks
Die Gravel-Routen im Naturpark Stromberg-Heuchelberg und im Land der 1000 Hügel sind meist nicht ausgeschildert. Du brauchst die Route also digital - entweder auf deinem Smartphone oder auf deinem Fahrrad-Navi. Die wichtigsten GPX-Tracks als Download findest du hier:
4. Weiterführende Informationen
- Informationen zum Radfahren im Kraichgau-Stromberg
- Informationen zum Naturpark Stromberg-Heuchelberg
- Gravel E-Book für das Land der 1000 Hügel

💡Hast du Tipps für den Naturpark Stromberg-Heuchelberg?
Bist du im Naturpark Stromberg-Heuchelberg bereits mit dem Rad unterwegs gewesen? Teile deine Tipps und Erfahrungen gerne in den Kommentaren!


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