Baden-Württemberg mit dem Gravelbike durchqueren? Auf dem brandneuen "Naturparke Gravel-Crossing" ist das jetzt auf abwechslungsreichen und wunderschön gewählten 700 Kilometern und +15.000 Höhenmetern möglich! Die Route beginnt in Mannheim und führt dich auf 11 Etappen durch vier Naturparke bis über die Schweizer Grenze nach Basel 🚲🇨🇭!

Was erwartet dich auf der Route?
Die Routenführung des "Naturparke Gravel-Crossing" ist derart gut gemacht, dass man bereits wenige Kilometer nach dem Start in Mannheim das Gefühl hat, in der einsamen Wildnis angekommen zu sein! Die traumhaften Schotterwege durch den Odenwald, den Kraichgau und den Schwarzwald scheinen schier unendlich, man trifft selbst bei Sonnenschein und Schulferien auf wenige Menschen und bekommt unzählige Gelegenheiten, tief in die Natur einzutauchen .
Aber Obacht - hierbei handelt es sich keineswegs um eine gemütliche Sonntagsausfahrt! Die fordernde Strecke wartet mit steilen Anstiegen, traumhaften Abfahrten, schnellen Forstwegen und kniffligen Trails. Tiefe Wälder, Bergseen, Flüsse, Weingärten, Schlösser, historische Altstädte, Blumenwiesen, Wasserfälle und Aussichtspunkte - jeden Tag gibt es etwas Anderes zu entdecken!
Die Route lässt sich wunderbar den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten anpassen: Wer sich auf Singletrails nicht so wohl fühlt, findet so gut wie immer eine einfachere Alternative. Wer nur Teile der Strecke fahren möchte, findet bei jedem Etappenziel eine nahegelegene Zuganbindung. Die Etappen lassen sich verkürzen oder (für besonders gut Trainierte) auch verlängern. Du könntest die Route auch mit einem E-Mountainbike oder E-Gravelbike fahren. Fordern wird sie dich aber allemal!
💡TIPP: Für deine Planung empfehlen wir dir, dich an den originalen GPX-Daten des "Naturparke Gravel-Crossing" zu halten. Die Route ist vor Ort nicht ausgeschildert!
Denke daran, dass du dich entlang der Strecke die meiste Zeit im Lebensraum von Wildtieren befindest. Daher bleibe unbedingt auf den Wegen, vermeide Dämmerungs- und Nachtzeiten und respektiere geschützte Wildtier-Bereiche. #bewusstWild
Hier findest du jede Etappe inklusive Highlights entlang der Route übersichtlich präsentiert (+GPX Tracks).
Woher der Name "Naturparke Gravel-Crossing"? Ganz einfach - die Strecke durchquert vier Naturparke Baden-Württembergs:
👉 Naturpark Neckartal-Odenwald
👉 Naturpark Stromberg-Heuchelberg
👉 Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
👉 Naturpark Südschwarzwald
UNSERE BIKEPACKING AUSRÜSTUNG
Hier findest du unsere Ausrüstungslisten für Bikepacking-Trips mit dem Gravelbike:
Hinweis: Auf dem Naturparke Gravel-Crossing waren wir OHNE Campingausrüstung unterwegs. Das spart Gewicht :-)
Übernachten entlang des Naturparke Gravel-Crossings
Übernachten kann man in Unterkünften oder auf Zeltplätzen. Wir haben uns aufgrund des Höhenprofils für Unterkünfte entschieden, um uns das zusätzlichen Gewicht der Campingausrüstung zu sparen 😁⛺️🛌.
Unsere Unterkünfte findest du weiter unten bei den einzelnen Etappenbeschreibungen.
Unterkunftmöglichkeiten und weitere Infos findet ihr bei den jeweiligen Tourismus-Destinationen:
👉 Touristikgemeinschaft HeilbronnerLand e. V.
Tag 1 - Von Mannheim nach Neckargemünd
- Strecke: 73 Kilometer, 1520↑/1500↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
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Unterkunft: Art Hotel Neckar
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Unterkunft Möglichkeiten und weitere Infos findet ihr bei der Touristikgemeinschaft HeilbronnerLand e.V.
- Original GPX-Daten der Naturparke
Die erste Etappe des "Naturparke Gravel-Crossing" ist ein knackiger Einstieg und macht definitiv Lust auf die kommenden Tage! Aus Mannheim raus folgt man dem Neckar und in nur wenigen Kilometern findet man sich im Grünen wieder. Die ersten 20 Kilometer sind flach und ideal, um die Beine auf die bevorstehenden 1500 Höhenmeter vorzubereiten.
Dank des schnellen Flussradweges kommt man in Nullkommanix in der Altstadt von Ladenburg an. Diese kleine, verträumte Stadt fasziniert nicht nur mit perfekt erhaltenen Fachwerkhäusern und einer mittelalterlichen Stadtbefestigung, sondern am historischen Marktplatz gibt es auch einen verboten guten Bäcker (der nebenbei auch Veganern den Mund wässrig macht!) 🤭🥐.
Das landschaftliche Highlight ist der Naturpark Neckertal-Odenwald. Dort angekommen, fährt man auf wunderbaren Schotterwegen kreuz und quer, auf und ab durch grüne Wälder, über sanfte Hügel und manchmal sogar über kleine Trails. Auch wenn man zwischendurch immer wieder tolle Aussichten auf den Odenwald oder das Neckartal geniesst, lohnt sich die Besteigung des Teltschik Aussichtsturms! Man darf sich für die Erklimmen des 41m hohen Turms gerne Zeit lassen, auch wenn die Bestzeit bei etwa 31 Sekunden liegt. Von oben sieht man schon den Königstuhl, den man im weiteren Verlauf der Etappe noch bezwingen darf!
Viele schöne Wald- und Schotterabschnitte führen in die Altstadt Heidelbergs, ehe es über den letzten (am Ende mächtig steilen) Anstieg auf den Königstuhl geht. Die Abfahrt nach Neckargemünd wird dank teilweise steiniger Trails noch mal zur technischen Herausforderung! Hier gibt es aber ausreichend Forstwege, um die anspruchsvolleren Abschnitte zu umfahren. Im wunderschön gelegenen Neckargemünd angekommen, lässt es sich im Art Hotel Neckar gut aushalten 😃.




Tag 2 - Von Neckargemünd nach Heilbronn
- Strecke: 85 Kilometer, 1330↑/1280↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
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Unterkunft Weingut Bauer
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Unterkunft Möglichkeiten und weitere Infos findet ihr bei der Touristikgemeinschaft HeilbronnerLand e. V.
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Original GPX-Daten der Naturparke
Die zweite Etappe erscheint schon in den ersten Metern vielversprechend! Denn es ist nicht nur die Altstadt von Neckargemünd ein idyllisches Kleinod, sondern auch die Umgebung, in der sie sanft eingebettet liegt. Die grünen Hügeln rund um den Neckar bilden dafür ein heimeliges Nest. Verlässt man den dichten Wald, öffnen Wiesen und Felder die Weitsicht auf das hügelige Umland. Von nun an kann man in der Luft kreisende Greifvögel bei der Jagd nach der nächsten Maus beobachten 🦅.
Die Etappe ist perfekt für Gravelbikes angelegt - nur selten teilt man die Straßen mit Autos, ein Großteil führt über unbefestigte Wege und immer wieder taucht man in tiefe Wälder ein, wo man nichts anderes als Vogelgezwitscher hören kann. Zwischendrin und auf den letzten Kilometern folgt man dem Neckar, ohne dabei nennenswerte Höhenmeter zurückzulegen. Dafür kann man hier in wenigen Minuten viele Kilometer sammeln und die schnelle Fahrt entlang der schön angelegten Radwege genießen. Genächtigt haben wir im schönen Weingut Alexander Bauer etwas südlich von Heilbronn.


Tag 3 - Von Heilbronn nach Mühlacker
- Strecke: 66 Kilometer, 920↑/860↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
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Unterkunft Möglichkeiten und weitere Infos findet ihr bei Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V.
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Original GPX-Daten der Naturparke
Heute ist etwas Entspannung angesagt! Die Etappe mit den wenigsten Höhenmeter des gesamten Crossing ladet zum Genießen und Verweilen ein. Und gleichzeitig bietet die Strecke durch den Naturpark Stromberg-Heuchelberg unheimlich viel Abwechslung! Im Land der 1000 Hügel fährt man über Weinberge, durch Wälder und vorbei an Wiesen und Felder. Ab und zu mischt sich sogar ein kurzer Trail ins Streckenbild, der extra Gravel-Freude bringt!
Kulturelle Highlights sind die Heuchelberger Warte (aufsteigen und Aussicht genießen lohnt sich), das wunderschön gelegen Naturparkzentrum Stromberg-Heuchelberg direkt am See (eine Abkühlung im kalten Nass kann man hier empfehlen) und die beeindruckende Klosteranlage von Maulbronn (UNESCO Weltkulturerbe).
Landschaftliche Highlights braucht man hier gar nicht erst aufzuzählen, denn uns wäre keine Ecke untergekommen, die nicht schön gewesen wäre. Im Frühling, wenn hier die Wälder und Wiesen saftig grün glänzen, ist der Blick über die 1000 Hügel ein wahrlicher Genuss. Und ja, auch wenn wir hier nicht von Bergen sprechen, gibt es hier die eine oder andere sehr steile Rampe!
Und falls ihr euch wundert, warum hier auf einmal drei Damen auf den Fotos zu sehen sind: Wir hatten an diesem Tag tolle Begleitung von Lena & Amelie! Beide waren und sind an dem Projekt "Naturparke Gravel-Crossing" beteiligt und kennen diese Ecke hier wie ihre eigene Westentasche. Obendrein sind sie selbst begeisterte Bikerinnen. Die perfekte Gesellschaft also!




Tag 4 - Von Mühlacker nach Bad Wildbad
- Strecke: 60 Kilometer, 1180↑/940↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
- Original GPX-Daten der Naturparke
Hat man Pforzheim erst mal hinter sich gelassen, taucht man wieder in die Tiefen der Wälder ein. Wir sind immer wieder erstaunt, wie schnell die Route zwischen Stadtgebiet und Wildnisgefühl wechselt. Fährt man in einem Moment noch am Stadtrand zwischen Wohnsiedlungen hindurch, ist man im nächsten Moment tief in der Baden-Württembergischen Wildnis abgetaucht. Plötzlich ist kein Mensch mehr zu sehen, man hört nichts mehr außer das Rascheln im Gebüsch und den Gesang der Vögel und es duftet herrlich nach Laub, Holz und Freiheit.
Obendrein können wir es selbst am vierten Tag immer noch nicht fassen, auf welch tollen Wegen das Fahrradfahren hier erlaubt ist! Teilweise führt die Strecke auf Abschnitten, die den Anschein erwecken, hier wäre in den letzten 5 Jahren nur der Fuchs und das Eichhörnchen vorbei gekommen.
Die Route führt über breite Forstwege, über schmale Waldpfade und über verwucherte Wiesen. Die Anstiege sind teilweise extrem steil, die Abfahrten sind flowig und technisch einfach. Uns fällt demnach kein Grund ein, diese Streckenführung nicht zu mögen!


Tag 5 - Von Bad Wildbad nach Baiersbronn
- Strecke: 72 Kilometer, 1720↑/1630↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
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Kostengünstige Unterkunft: Hotel Rappen
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Herrliches Essen (auch für Veg/Vegan): Mühlbachstube
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Original GPX-Daten der Naturparke
Der Start in Bad Wildbad lässt keine Zeit zum Aufwärmen. Der steilste Anstieg der heutigen Etappe wartet nämlich gleich beim Ortsausgang! Auch wenn es nicht der einzige Anstieg dieser Art bleiben wird, hat man, oben angekommen, immerhin einen sehr schwerer Teil schon mal geschafft! Obendrein können wir es selbst am vierten Tag immer noch nicht fassen, auf welch tollen Wegen das Fahrradfahren hier erlaubt ist. Teilweise führt die Strecke auf Abschnitten, die den Anschein erwecken, hier wäre in den letzten 5 Jahren nur der Fuchs und das Eichhörnchen vorbei gekommen.
Es dauert nicht lange, bis man auf den feinschottrigen Forststrassen des nördlichen Schwarzwalds rollt. Es folgen lange und weite Wege, gesäumt von hohen Nadelbäumen und ab und zu taucht eine kleine Holzhütte am Wegesrand auf, die zur nächsten Pause verleitet . Für einen kurzen Genuss in der Schaukel „Dobler-Blick“ lohnt es sich, die Bremsen zu ziehen. Die riesige Schaukel steht quasi direkt neben dem Weg und sitzt man erst mal drinnen, möchte man sie am liebsten nie wieder verlassen.
Wer den Ausblick auf den Schwarzwald lieber aus der Vogelperspektive genießt, sollte den kurzen Abstecher zum Hohlohturm machen. Er ist kostenlos begehbar und von oben liegt einem der ganze Schwarzwald zu Füßen! Die Abfahrt nach Huzenbach wird noch mal abenteuerlich. Der Trail ist zu Beginn noch komplett zugewachsen, bis er sich zu einem kleinen Singletrail verwandelt, der ganz gut befahrbar ist. Wer es weniger abenteuerlich will, sucht sich den Weg rund herum über die Forststrassen und muss dafür einen Umweg in Kauf nehmen.
Der letzte steile Anstieg des Tages führt über Asphalt, was die schweißtreibende Angelegenheit zumindest etwas vereinfacht! Vorbei am idyllisch gelegenen Huzenbacher See dauert es nicht mehr lange, bis die Abfahrt nach Baiersbronn, dem heutigen Ziel, beginnt.




Tag 6 - Von Baiersbronn nach Wolfach
- Strecke: 60 Kilometer, 1420↑/1710↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
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Mögliche Unterkunft: Hotel Hecht
- Original GPX-Daten der Naturparke
Ein nicht allzu steiler Anstieg führt aus Baiersbronn raus. Zurück in den Tiefen der Wälder des Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord angekommen, fährt man zuerst am Sankenbachsee vorbei, ehe man die Aussichtsplattform Ellbachseeblick erreicht. Hier hat man einen gewaltigen Blick auf das Ellbachtal und die umliegenden bewaldeten Berge.
Nach einer herrlichen Abfahrt über Bad Rippoldsau hinaus, beginnt das Treten wieder. Um uns den zweiten Anstieg etwas zu versüßen, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Burgbach Wasserfall. Ein lohnenswerter „Ausflug“, wie wir finden, denn der hohe Wasserfall ist schon ziemlich romantisch gelegen. Es folgen viele Kilometer durch dichten Wald, immer entlang von breiten Forststraßen. Auf der heutigen Etappe sind uns keine unwegsamen Abschnitte (bis auf eine kurze Ausnahme, und die lässt sich einfach umfahren) untergekommen.
Die letzte Abfahrt nach Wolfach schleift die Bremsbeläge noch mal etwas flacher! Wir mussten das eine oder andere Mal stehen bleiben, um den schmerzenden Händen eine Brems-Pause zu geben. Wolfach hat eine hübsche, kleine Altstadt mit vielen Restaurants und Eisdielen.


Tag 7 - Von Wolfach nach Triberg
- Strecke: 60 Kilometer, 1680↑/1280↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
- Original GPX-Daten der Naturparke
Pflegt man die Original-GPX-Daten des „Naturparke Gravel-Crossing“ in Komoot ein, werden über 2.000 Höhenmeter für die heutige Etappe angezeigt! Da hatten wir schon ordentlich Respekt davor, um ehrlich zu sein. Doch die Routenführung der siebte Etappe entpuppte sich schnell als einziger Genuss. So viel Abwechslung an einem Tag war einfach nur noch herrlich. Die letzten beiden Tage ging es vorwiegend durch dichten Wald, sodass man nur selten einen Ausblick erhaschen konnte. Doch auf dieser Etappe gibt es ständig etwas zu sehen!
Man durchquert Felder und Wiesen, genießt Fernblicke, Schotter und Waldwege. Zwischendurch kommt man auf verkehrsarme Asphaltabschnitte, wo die Räder so richtig ins Rollen kommen. Die Augen bekommen den ganzen Tag so viel tollen Input, dass die Höhenmeter tatsächlich wie im Fluge vergehen! Auf der ersten Etappenhälfte kommt man sogar an kleinen „Versorgungsstationen“ im Wald vorbei. Honig vom lokalen Imker oder im Baumstamm gekühlte Getränke - für das leibliche Wohl ist gesorgt!
Als wir nach nur 1680 Höhenmeter schon in Triberg ankamen, waren wir fast etwas enttäuscht. Hätten es nicht 2.000 Höhenmeter sein sollen? Diese bisher von mir (Angi) unangetastete Grenze wollte ich schon immer mal überschreiten! Also sind wir nach einer famosen Pizza in Triberg einfach vor unserer Unterkunft fünfmal auf und ab gefahren, bis der Fahrradcomputer ENDLICH die 2.000 Höhenmeter anzeigte 😆🚲🥳!
Der ohnehin geplante Ruhetag am darauffolgenden Tag war damit mehr als verdient, wie wir fanden.


Tag 8 - Von Triberg nach Buchenbach
- Strecke: 57 Kilometer, 1510↑/1750↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
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Mögliche Unterkunft: Gasthof Adler
- Original GPX-Daten der Naturparke
Wer möchte, kann noch vor dem Start das erste Highlight des Tages erleben: Der Triberger Wasserfall! Quasi mitten im Ort gelegen rauscht einer der höchsten Wasserfälle Deutschlands von 163 Metern über 7 Fallstufen in die Tiefe. Um Triberg zu verlassen, muss man, wer hätte es gedacht, ordentlich in die Pedale treten. An dieser Stelle sei gesagt, dass das gesamte Naturparke Gravel-Crossing definitiv nur etwas für jene Menschen ist, die gerne Höhenmeter sammeln (aber das ist vermutlich mittlerweile jeden klar 🙃).
Am ersten Anstieg kommt man an der weltgrößten Kuckucksuhr vorbei! Kuckucksuhren haben ihren Ursprung im Schwarzwald und wenn man sich in und um Triberg aufhält, ist das auch nicht zu übersehen. Der erste Anstieg bietet viel Abwechslung, immer wieder öffnet sich der Wald zu weiten Feldern und blühenden Wiesen. Mittlerweile ist man im Naturpark Südschwarzwald angekommen!
Am Ende des Anstiegs kann man die Quelle der Donau besichtigen. Es ist die von der Mündung am weitesten entfernte Quelle der Donau. Der kleine Bach heißt hier noch „Breg“, doch im weiteren Verlauf bildet das Bächlein im Zusammenfluss mit anderen Bächen tatsächlich die Donau! Also: Wasserflaschen anfüllen und reinstes Donau-Quellwasser genießen.
Es folgt eine lange Abfahrt nach Simonswald, wo ein Bäcker oder auch ein Dorfladen für die Verköstigung sorgen. Der nächste, fordernde Anstieg ist zwar schön gleichmäßig und gut zu fahren (ok, ein bisschen steil ist er schon auch), bietet landschaftlich jedoch nicht allzu viele Schmankerl. Er führt durch den Wald, der durch die viele Forstarbeit gezeichnet ist. Umso prächtiger hingegen ist die Abfahrt nach Buchenbach. Wir würden vielleicht sogar soweit gehen und sagen, dass es eine der schönsten Abfahrten der bisherigen Etappen war! An jeder Kurve ergibt sich ein neuer, toller Weitblick ins Tal. Wir haben eine halbe Ewigkeit für die Abfahrt gebraucht, weil wir aus dem Staunen nicht mehr raus kamen. Ständig hielten wir an um einfach nur zu schauen. Da hat sich der Anstieg also wieder mal mehr als gelohnt.
In Buchenbach übernachteten wir im Gasthof Adler 🛌.


Tag 9 - Von Buchenbach nach Muggenbrunn
- Strecke: 56 Kilometer, 1550↑/1020↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
- Original GPX-Daten der Naturparke
Der Tag beginnt mit einem Anstieg (Überraschung 😆)! Die erste Aussicht lässt aber nicht lange auf sich warten und man bekommt einen Blick auf die Ausläufe von Freiburg. Hat man den Anstieg über Schotterwege hinter sich, geht es über leicht hügeliges Terrain, meist asphaltiert, immer Richtung Titisee. Der Naturpark Südschwarzwald verwöhnt hier das Auge mit blühenden Wiesen, saftig grünen Feldern, Obstbäumen, weidenden Kühen und idyllisch gelegenen Höfen. Auch die Skisprungschanzen sind unübersehbar und mit etwas Glück erkennt man von weitem die Skispringer bei ihren Übungssprüngen!
Am Eisweiher vorbei erreicht man schnell den Titisee. Er ist das Badeparadies im Schwarzwald und ein sehr belebter Ort. Für uns ging es daher gleich weiter Richtung Feldsee. Der von Bergen und Wälder eingebettete Bergsee liegt zwar nicht direkt auf der Originalroute des Naturparke Gravel-Crossing, der kurze Abstecher lohnt sich aber allemal!
Vom Feldsee kann man schon einen ersten Blick auf jene Höhen werfen, die es im Anschluss zu erklimmen gilt. Der Feldberg, mit 1493m der höchste Berg Baden-Württembergs, ist ein Traum für jeden Fahrradfahrer! Die Wege sind gut befahrbar, die Ausblicke gigantisch und die Natur sehr abwechslungsreich. Auch hier haben wir uns einen kleinen Abstecher erlaubt und haben den Gipfel, der eigentlichen nicht direkt auf der Route liegt, noch „mitgenommen“.
Wem die extra Höhenmeter abschrecken, der braucht aber auf keinen Fall Sorge um den Ausblick haben. Denn auf der Route entlang des Feldbergs hat man selbst ohne Gipfel eine unfassbar tolle Aussicht. Bei klarer Sicht sollte man sogar bis zum Eiger sehen!! (Vor uns haben sich die Alpen leider im Dunst versteckt gehalten).
Hat man die längste Baumliege der Welt erreicht, von wo aus man wiederum bei guter Wetterlage die Aussicht auf die Alpen genießen kann, geht es von nun an nur mehr bergab, bis man das heutige Ziel Muggenbrunn erreicht. Eine tolle Etappe, mit viel Abwechslung, wunderschöner Natur & Kulturlandschaft und natürlich mit vielen Höhenmetern.
Hinweis: In Muggenbrunn gibt es kein Geschäft, aber ein Restaurant im Hotel Grüner Baum.




Tag 10 - Von Muggenbrunn nach Todtmoos
- Strecke: 47 Kilometer, 1570↑/1700↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
- Original GPX-Daten der Naturparke
Puh! 🙈 Am 10. Tag merken wir dann doch schon ordentlich, welch anstrengende Etappen hinter uns liegen. Und heute ist die Routenführung alles andere als gnädig! Es müssen drei steile Anstiege überwunden werden, die Reini zwar noch fuhr, ich aber teilweise schiebend hinter mich brachte. Doch noch bevor es überhaupt losgeht, könnte man von Muggenbrunn aus den Todtnauer Wasserfällen und der erst vor wenigen Tagen eröffneten Hängebrücke „Blackforestline“ einen Besuch abstatten. Aber dafür braucht es extra Beinkraft, denn die beiden Attraktionen liegen talwärts 😅 (und im Anschluss müsste alles wieder hoch geradelt werden!)
Die Ausblicke, die man auf dieser Tour hat, sind wieder famos, wenngleich man die meiste Zeit des Tages im dichten Wald verbringt. Auch wenn heute nicht so viele Highlights wie in den letzten Tagen auf uns warteten, verging der Tag wie im Flug. 47 Kilometer sind nicht besonders weit, anstrengen muss man sich aber allemal (!!!) und trotzdem kommt man relativ früh in Todtmoos an.
💡Übrigens: Wir trafen am heutigen Tag auf viele Wanderer, die den Westweg von Pforzheim nach Basel wandern. Den Westweg kreuzt man beim Naturparke Gravel-Crossing immer wieder.
⚠️ Achtung bei unseren GPX-Daten! Wir mussten aufgrund von Forstarbeiten und der damit einhergehenden Straßensperre bei Kilometer 11 die Originalroute kurzzeitig verlassen. Unsere Alternative ist für eine kurze Stelle nicht besonders empfehlenswert, weil der scheinbar selten befahrene Weg durch dichtes Gestrüpp führt. Die Durchfahrt ist aber möglich.


Tag 11 - Von Todtmoos nach Basel
- Strecke: 92 Kilometer, 1290↑/1840↓ Höhenmeter
- Die GPX-Daten dieser Etappe auf Komoot ansehen
- Original GPX-Daten der Naturparke
Endspurt!! Auf der letzten Etappe werden Beine und Kopf noch mal so richtig auf die Probe gestellt. Zumindest ging es uns so 🙈.
Das „Problem“: Der Kopf glaubt schon angekommen zu sein, bis die Beine beim nächsten Anstieg ein ganz anderes Signal senden… 90km sind nämlich doch noch eine ordentliche Portion zum Abschluss und man muss aufpassen, auf den letzten Hürden nicht die Motivation über Bord zu werfen. Angi ist das auf halben Wege passiert, wollte keinen Meter mehr fahren und hätte sich am liebsten per Knopfdruck nach Basel gebeamt.
Dabei ist die Strecke zu 90% mehr als traumhaft! Gerade die ersten ~15km führen durch märchenhaftes Waldgebiet mit vielen Lichtungen, wo das grüne Moos durch die Sonne zu glitzern beginnt und die perfekte Beschaffenheit der Wege die Räder ohne Widerstand rollen lässt . Gleichzeitig hat diese Etappe enorme „Umwege“ eingebaut, die besonders am letzten Tag nur schwer zu akzeptieren sind 😝. Schließlich ruft der ganze Körper „BASEL“ und das GPX lässt dich trotzdem noch eine extra Runde drehen.
Die größte Herausforderung des Tages wartet bei der langen Abfahrt nach Kilometer 33. Die S2 Trails fordern eine gute Fahrtechnik, ansonsten schiebt man das Rad besser bergab. Alternativ könnte man die Abfahrt und den darauf folgenden Anstieg auch einfach über die Hauptstraße abkürze.! Wer sich auf unwegsamen Gelände mit dem Gravelbike nicht so wohl fühlt, sollte definitiv über diese Alternative nachdenken.
Die letzten 40km fährt man entlang des Rheins, am anderen Ufer bereits die Schweiz im Blick! Bad Säckingen ist ein kleines Juwel und plötzlich wird klar, warum sich die Extraschleife zum Schluss mehr als lohnt! Überhaupt ist der ganze Abschnitt entlang des Rheins bis nach Basel eine Fahrt wert. Schloß Beuggen und die vielen schönen Städtchen auf der schweizerischen Seite sind wunderschön und die flache Strecke eine willkommene Abwechslung nach all den vielen steilen Wegen im Wald.
Hat man das Gewerbegebiet kurz vor Basel dann erst mal hinter sich gebracht, kann man sich, glücklich und stolz, das gesamte Naturparke Gravel-Crossing geschafft zu haben, von Basel verzaubern lassen 🥰.


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