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Ries-Panoramaweg: In 7 Tagen rund um Bayerns Meteoritenkrater wandern

Vor 15 Millionen Jahren schlug an der heutigen Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg ein 2km großer Meteorit ein. Der Einschlag war so heftig, dass alles Leben im Umkreis von 300km zerstört wurde. Heute ist der Meteoritenkrater besser bekannt als das "Nördlinger Ries" und ist der am besten erhaltene Einschlagskrater Europas! ☄️

Der Ries-Panoramaweg führt auf 128 Kilometern in 7 Etappen einmal rund um den Krater. Dabei müssen kaum Höhenmeter überwunden werden und trotzdem genießt man herrliche Weitblick auf das Nördlinger Ries! Wer den Weg zu Fuß zurücklegt, bekommt die Auswirkungen, die der Einschlag auf die Landschaft hatte, eindrücklich zu sehen.

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Der Blick von Mönchsdeggingen auf das Nördlinger Ries. Der Kraterrand ist am Horizont gut zu erkennen!

 

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IN 7 ETAPPEN AUF DEM RIES-PANORAMAWEG

Was dich erwartet

Das Nördlinger Ries liegt zwischen der Schwäbischen und der Fränkischen Alb. Ein großer Teil des Weges liegt in Bayern, zwei Etappen führen durch Baden-Württemberg. Die Landschaft ist geprägt von Landwirtschaft, Wäldern, Streuobstwiesen und Feldern. Man ist vorwiegend auf breiten Schotterwegen unterwegs, manchmal führt der Weg auch über kleine Wald- und Wiesenwege und nur wenige, kurze Abschnitte führen über Asphalt. Auch die kleinen Städtchen, durch die der Weg führt, haben meist einen wunderschönen, historischen Stadtkern. Fachwerkhäuser, rote Ziegeldächer und Kirchtürme sind für das Stadtbild in der Region charakteristisch. 

Für wen der Weg geeignet ist

 Der Ries-Panoramaweg eignet sich für alle, die gerne zur Ruhe kommen möchten, die das Weitwandern auf technisch einfachen Wegen mal ausprobieren möchten und für jene, die gerne abseits der Tourismuspfade unterwegs sind. Denn der Ries-Panoramaweg ist tatsächlich noch ein richtiger Geheimtipp! Er wurde erst 2022 eröffnet, die touristische Infrastruktur ist nicht stark ausgebaut und trotzdem ist mit etwas Planung für alles gesorgt, was man unterwegs benötigt. Die Route ist außerdem perfekt ausgeschildert.

Wer sich für Geologie interessiert, der wird auf dem Ries-Panoramaweg doppelt glücklich. Der UNESCO Global Geopark Ries bietet zahlreiche Attraktionen, die mit aufwendig gestalteten Informationstafeln über die Geschehnisse rund um den Meteoriteneinschlag aufklären. Steinbrüche und Geotope laden zum Entdecken ein, man kann auf Ammonitensuche gehen oder Suevit finden. Suevit, auch bekannt als "Schwabenstein" (von suevia, lateinisch = Schwaben), ist ein Gestein, dass nur durch den Einschlag eines Meteoriten entstehen kann. 

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Traumhaft einsame Wege auf dem Ries-Panoramaweg. Den markanten Gipfel Ipf bei Bopfingen hat man dabei stets im Blick.


ETAPPE 1: VON HARBURG NACH WEMDING


Wir starten den Ries-Panoramaweg in Harburg. Es dauert keine zwei Sekunden, bis uns das idyllisch gelegene Örtchen Harburg entlang der Wörnitz den Kopf verdreht. Mit dem mächtigen Schloss Harburg am Gipfel thronend, den lauschigen Häuschen entlang der Steinbrücke, dem sanften Geplätscher der Wörnitz und den warmen Strahlen der Morgensonne, lädt uns Harburg zum Verweilen ein. Und das obwohl wir noch gar nicht erst richtig losgegangen sind!

 

Aus Harburg raus führt ein sanfter, aber stetiger Anstieg auf den höchsten Punkt der heutigen Etappe. Der Weg führt durch dichte Wälder, die an heißen Sommertagen herrlichen Schatten spenden. Am Mähhorn angekommen, eröffnet sich zum ersten Mal das prächtige Panorama auf den Meteoritenkrater. Am Horizont erkennt man den markanten Gipfel der Ipf sowie alle anderen Erhebungen, die das Ende des etwa 25km breiten Kraters markieren. Das Mähhorn selbst ist ein Magerrasen Biotop, in dem man einige Wacholderbüsche findet!

 

Weiter über Feldwege geht es immer mit Blick auf das Ries in Richtung Wemding, das heutige Etappenziel. Der Weg führt zum Gosheimer Kalvarienberg - ein stillgelegter Steinbruch, wo Ammoniten und Bellemniten gefunden werden können (ein Traum für Reini)! Reini hat übrigens Geologie studiert und hier im UNESCO Global Geopark Ries schwebt er im 7. Geologen-Himmel: Meteoriteneinschlag, Ammoniten, Suevitgestein – hier gibt es für Geologie-Interessierte unendlich viel zu entdecken!

 

Auf Feld- & Wiesenwegen geht es ohne nennenswerte Steigungen gemütlich gen Wemding. Die letzten 5 Kilometer gehen vorwiegend durch den Wald, man trifft keine Menschenseele und kann in Ruhe den Vögeln lauschen. Ein herrlicher erster Tag, den wir in der schönen, historischen Altstadt von Wemding bei einem kühlen alkoholfreien Weißbier ausklingen lassen. Prost!

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Der blick vom Mähhorn auf den Meteoritenkrater
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Harburg hat uns verzaubert!
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Harburg an der Wörnitz

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Über Wiesen und Felder am Ries-Panoramaweg.


ETAPPE 2: VON WEMDING NACH OETTINGEN


Aus der historischen Altstadt von Wemding geht es auf gemütlichen Wegen zur Wallfahrtskirche Maria Brünnlein. Gleich hinter der Kirche säumen Kirschbäume den Weg, wo man im frühen Sommer ein zweites Frühstück genießen kann :-) Vorbei am Wildgehege, über breite Feldwege entlang von Hafer- und Weizenfeldern, geht es ohne nennenswerte Steigungen Richtung Hessenbühl. Der kleine Aussichtspunkt bietet einen großartigen Blick auf das Nördlinger Ries, wo man am Horizont das Ende des Meteoritenkrater deutlich erkennen kann. ☄️

 

Durch den kleinen Ort Amerbach (Achtung, hier gibt es keine Verpflegungsmöglichkeit - Proviant unbedingt selbst mitbringen!) geht es weiter bis nach Trendel. An dem Brunnen in der Ortsmitte füllen wir unsere Wasserflaschen auf. Es ist recht warm und wir müssen stets viel trinken. Weiter oben im Ort erreichen wir erneut einen wunderbaren Ausblick, wo wir linker Hand sogar die bewaldeten Hügel der Schwäbische Alb sehen!

 

Wir merken, dass wir heute langsam in den Rhythmus des Weitwanderns eintauchen. Denn für uns eröffnet sich wieder die Welt der kleinen Dinge und wir beobachten ein wildes Rehkitz, schauen den fleißigen Bienen bei der Arbeit zu, entdecken Haselnusssträucher, Walnüsse und Himbeeren, verfolgen Marienkäfer, Libellen und schauen den Greifvögeln bei der Jagd zu. 

 

Der genussvollste Abschnitt der heutigen Etappe liegt auf den letzten 4 Kilometern bis nach Oettingen. Der Panoramaweg führt abwechselnd durch den Wald oder entlang des Waldrands. In der Ferne kann man bereits die ersten roten Dächer des schönen Städtchen Oettingen erkennen und gleichzeitig den Blick ins Ries genießen. Herrlich! Geologie-Interessierte können kurz vor Etappenziel noch einen Abstecher zum Burschel Geotop machen.

 

Oettingen ist die Stadt der Störche, die Stadt der Brauerei Oettinger und die Stadt der romantischen Fachwerkhäuser. Definitiv ein Ort zum Verweilen!

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Aussichtspunkt Hessenbühl
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Der Ries-Panoramaweg führt teilweise auch durch den Wald.
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Die Welt der kleinen Dinge.

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Beim Wandern kann man sich die Zeit nehmen, um für eine kleine Ewigkeit Bienen zu beobachten.
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Ein Schritt nach den anderen setzten.
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Vor uns der 25km breite Krater. Was für ein Blick!

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Oettingen. Auch für Nicht-Biertrinker ein anziehendes Städtchen!

ETAPPE 3: VON OETTINGEN NACH RAUSTETTEN


Unser Wecker klingelt um 4:45 Uhr morgens. Das frühe Aufstehen ist besonders für Angi eine Qual. Doch die Belohnung lässt nicht lange auf sich warten: Nur wenige Meter hinter Oettingen erreichen wir noch in der tiefen Morgensonne die ersten sanften Hügel und Felder. Die langen Schatten und der im Tal hängende Nebel unterstreichen den mystischen Charakter des Nördlinger Ries´. Wir kommen vor lauter Staunen, Fotografieren und Filmen kein bisschen vorwärts und haben nach einer Stunde erst 2 Kilometer zurückgelegt!

 

Weiter geht es über wunderbare Streuobstwiesen und Magerrasen - beides ein geschützter Naturraum, um die Erhaltung der Artenvielfalt zu fördern.

Entlang von Feldern und Wiesen mit herrlichem Ausblick auf die umliegende Hügellandschaft geht es auf sonnenexponierten Wegen bergauf und bergab. Völlig unerwartet taucht am Horizont die Turmspitze der Simultankirche Ehingen auf und mit ihr der erste Blick des Tages auf den Meteoritenkrater. Für uns der ideale Ort, um ein Mittagspäuschen einzulegen. Nachdem wir so zeitlich in der Früh auf den Beinen waren, bringt das Stündchen Mittagsschlaf im Schatten die nötige Energie für die zweite Tageshälfte.

 

Der Weg führt weiter durch Gersten-, Roggen- und Weizenfelder, man kann die Vögel in der Luft beim Ziehen ihrer Kreise beobachten und im Augenwinkel sieht man immer wieder eine Eidechse im Dickicht verschwinden. 

 

In Fremdingen gibt es einen Supermarkt, wo man sich noch vor der heutigen Ankunft mit Proviant für den nächsten Tag ausstatten sollte. Denn das Landhotel Waldeck liegt, wie der Name schon verrät, etwas außerhalb des Orts am Waldrand. (Tipp für euch: Das gemütliche Landhotel hat sogar einen tollen Indoor-Pool! Badesachen – anders als wir - nicht vergessen 😊!)

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Morgenstimmung bei Oettingen. Der frühe Vogel fängt den Wurm!
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Sanftes Morgenlicht & angenehme Temperaturen.
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Der frühe Vogel hat den Wurm zwar gefangen, musste sich aber Mittags von den Strapazen erholen ;-)

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Malerisches Ries!

ETAPPE 4: VON RAUSTETTEN NACH KIRCHHEIM AM RIES


Unser heutiges Ziel: Die Ipfmess in Bopfingen! Das Volksfest mit seiner 200-jährigen Tradition findet zufällig genau während unserer Wanderung statt und nachdem uns wirklich JEDER darauf angesprochen hat, dem wir die letzten Tage so begegnet sind, können wir uns dieses Fest wohl nicht entgehen lassen.

Dabei führt die heutige Etappe gar nicht nach Bopfingen, sondern in den Nachbarort Kirchheim am Ries (zum Glück ist ein Ipfmess-Shuttleservice eingerichtet ;-)).

Wir starten den Tag in Raustetten. Das Landhotel Waldeck befindet sich bereits mitten in der Natur und so findet man sich schon während der ersten Schritte zwischen Hügeln und Feldern wieder. Nach nicht einmal 4km erreicht man eine kleine Anhöhe, wo sich völlig unerwartet der Weitblick auf das Nördlinger Ries eröffnet! Was für ein Panorama! Auch der markante Berg Ipf ist von hier aus zum Greifen nahe. Wenige Schritte weiter ist linker Hand der Stockenweiher - der ideale Ort für ein kühles Bad und eine kurze Pause auf der Liegewiese. Kurz bevor wir das Dorf Wössing erreichen, brechen die dunklen Wolken über uns nieder und wir werden einmal komplett durchnässt. Hätten wir mal lieber unseren Poncho angezogen!

 

In Wössing stellen wir uns unter ein Dach, trocknen unsere Sachen und essen eine Kleinigkeit. Und dann ist auch schon hoher Besuch angekommen! Danyel Atalay, der Bürgermeister von Kirchheim am Ries, begleitet uns für den restlichen Tag. Durch ihn erfahren wir von der Weidenoase, die seit kurzem auch eine Außenstelle des Standesamtes ist. Was für eine tolle Location für eine Hochzeit mitten in der Natur!

 

Die letzten Kilometer der heutigen Etappe führen eigentlich RUND um den Blasienberg. Danyel führt uns allerdings AUF den Blasienberg hinauf, denn dort oben wartet noch etwas ganz Besonderes auf müde Wanderbeine: Eine Panorama-Schaukel. Und was für eine! Man kann quasi direkt ins Ries schaukeln - schaut euch das Foto an! Wir finden die Idee großartig und würden euch daher empfehlen, ebenso ÜBER den Berg, anstatt außen rumzulaufen. 

 

Den Tag lassen wir, wer hätte das gedacht, zusammen mit Danyel auf der Ipfmess ausklingen. Was für ein Erlebnis!

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Die Schaukel auf dem Blasienberg kurz vor Kirchheim am Ries. Ein Highlight!
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Ein klassischer Abschnitt am Ries-Panormaweg: Ein leichtes Auf und Ab zwischen Feldern.
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Entspannung und Panorama. Herrlich!

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Ausgezeichnete Beschilderung am Ries-Panoramaweg.

ETAPPE 5: VON KIRCHHEIM AM RIES NACH UTZMEMMINGEN


Mit 15 Kilometern eine sehr kurze Etappe, zu der das Sprichwort "Klein, aber Oho" perfekt zutrifft! Wir staunten nämlich nicht schlecht, als wir aus Kirchheim wandern und plötzlich die Felsen des Goldbergs vor uns auftauchen. Was für ein herrlicher Anblick! Schon der Weg zum Goldberg ist idyllisch gelegen, den Meteoritenkrater immer links im Blick. Die Route des Ries-Panoramaweges führt auf den Goldberg hinauf, von wo aus man einen rundum Blick auf das gesamte Ries hat. Nördlingen scheint hier in greifbarer Nähe und der markante Daniel-Turm thront aus der Stadtmitte hervor. 

 

Im Ort Trochtelfingen gibt es ein Gasthaus, das zur Einkehr einlädt. Der Weg führt weiter durch den Wald, der an heißen Tagen herrlichen Schatten spendet. Hier muss man sogar einen kurzen Anstieg überwinden, den man auch tatsächlich als solchen wahrnehmen kann! 😉

 

Um nach Utzmemmingen zu gelangen, biegt man bei der Hauptstraße noch einmal ab und wandert etwas erhöht zwischen den Feldern entlang. Der Blick auf das Ries ist dabei immer gesichert. Eine sehr abwechslungsreiche Etappe, bei der es auf kurzer Strecke viel zu entdecken und zu sehen gibt. Unsere bisherige Lieblingsetappe!

 

Zwei Tipps zu dieser Etappe:

  • In Kirchheim am Ries gibt es einen kleinen Dorfladen, der dank Selbstbedienung 24 Stunden geöffnet hat. Dort findet man alles, was man für eine kleine „Brotzeit“ unterwegs benötigt.
  • Trochtelfingen ist an die Bahn angebunden. Wer das schöne Nördlingen gerne besuchen möchte, hätte hier die unkomplizierte Möglichkeit, direkt vom Wanderweg aus einen Abstecher nach Nördlingen zu machen, um später mit dem Zug wieder zum Wanderweg zurückzukehren. Angesichts der kurzen Etappe wäre das eine schöne, zusätzliche Ausflugsmöglichkeit.
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Der erste Blick auf den markanten Goldberg!
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Beim Wandern hat man Zeit für die Schönheiten am Wegesrand.
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Die Klosteranlage von Kirchheim am Ries!

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Der Blick vom Goldberg hinunter in den Meteoritenkrater.
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Nördlingen liegt uns fast zu Füßen! Der Daniel-Turm ragt aus der Stadtmitte hervor.
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Auf den letzten Schritten nach Utzmemmingen


ETAPPE 6: VON UTZMEMMINGEN NACH MÖNCHSDEGGINGEN


Wir haben im tollen Landgasthof Adler in Utzmemmingen übernachtet. Von dort führt der Weg über den Riegelberg zu den Ofnethöhlen, die man schon nach kurzer Gehzeit erreicht. Die große Ofnethöhle ist mehrere 10er Meter lang und archäologische Funde zeugen von einer Nutzung der Höhlen durch den Menschen bereits in der Steinzeit. Wir finden es total faszinierend, wie sich das Landschaftgefühl auf dem kleinen Hügel der Ofnethöhlen zu den vorangegangenen Etappen unterscheidet. Es kommt fast das Gefühl auf, als wäre man in den Voralpen! Plötzlich liegt der Duft von Nadelwäldern in der Luft (auch wenn die dazugehörigen Nadelwälder nicht wirklich in Sichtweite sind) und sogar der Untergrund, auf dem wir hier wandern, fühlt sich anders an. Wir haben, unabhängig voneinander, beide das Gefühl auf der Alm zu sein!

 

Unterhalb der Höhlen findet man die Ausgrabungsstätte der Villa Rustica, ein einstiger Gutshof eines römischen Veteranen. Von hier aus macht der Weg eine große Schleife zum Suevit-Steinbruch Altenbürg. Das Gestein Suevit entsteht nur durch heftige Impakte, wie den Einschlag eines Meteoriten. Das Suevitvorkommen ist demnach ein wichtiger Zeuge der Naturkatastrophe vor 15 Mio. Jahren!

 

Etwas später kreuzt man die idyllisch gelegene und sehr schön restaurierte "Alte Bürg". Hier befindet sich ein Gastgarten und ein Restaurant, wo kühle Getränke und kleine Snacks serviert werden. Auch im nächsten Ort Ederheim gibt es am Sportplatz eine kleine Gaststätte, wo für das leibliche Wohl gesorgt wird. Die Verpflegung auf dieser Etappe ist also kein Problem!

 

Es geht weiter durch den Wald und am Rieskrater entlang, bis man bei den imposanten Ruinen der Burg Niederhaus ankommt. Der Weg führt direkt durch das aus dem 12. Jahrhundert stammende Areal, das dank stetiger Renovierungen erstaunlich gut erhalten ist. Von der Ruine hat man auch einen wunderbaren Blick in das Ries und auf die Schwäbische Ostalb. Herrlich!

 

Hat man Mönchsdeggingen, das heutige Ziel, bereits im Blick, macht der Weg noch einen Schlenker hinauf zum Kloster von Mönchsdeggingen. Wir sind heute sehr müde, es ist heiß und wir überlegen kurz, ob wir den kleinen Umweg nicht einfach abkürzen sollen - am schnellsten Weg in die Unterkunft. Doch zum Glück entscheiden wir uns doch, den "Umweg" in Kauf zu nehmen! Die Aussicht von dort oben ist grandios, das kleine Dorf liegt einem zu Füßen und dahinter breitet sich die schier endlose Weite des Kraters aus. Am Ende des Tages noch mal ein tolles Highlight!

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Der kleine Umweg kurz vor Mönchsdeggingen belohnt mit einem grandiosen Ausblick!
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Auf dem Bild kann man die Ruhe förmlich sehen, oder?
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Der Blick aus der großen Ofnethöhle.

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Im Wald tauchen schon die Ruinen der Burg Niederhaus auf!
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Kurzer Plausch am Wegesrand.
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Quellgötting versteckt im Wald


ETAPPE 7: VON MÖNCHSDEGGINGEN ZURÜCK NACH HARBURG


Endspurt! Die letzte Etappe ist nur mehr 12 Kilometer lang und führt uns zurück zum Start- und Endpunkt des Ries-Panoramawegs: nach Harburg!

 

Heute dauert es nicht lange, bis wir tief in den Wald eintauchen. An heißen Sommertagen ein herrlicher Weg mit ausreichend Schatten und kühleren Temperaturen. Dafür hat man keine Aussicht auf das Ries und die teilweise schnurgerade Forststraße kann etwas eintönig werden. Doch durchhalten lohnt sich, denn hat man den Wald erst mal verlassen, eröffnet sich völlig unerwartet das unendliche Panorama auf das Ries und die Schwäbische Alb!

 

Wir stehen beim Gipfelkreuz des Bockbergs und wir fühlen uns wie Sieger. Während wir hier oben stehen, realisieren wir, dass wir nun tatsächlich kurz vor dem Ende des Ries-Panoramawegs stehen. Von hier aus sieht man den ganzen Krater und kann die Etappen, die man die letzten Tage zurückgelegt hat, erspähen. Ein schönes Gefühl, zu erkennen, welche Strecke man aus eigener Kraft zurückgelegt hat. 

 

Vom Bockberg geht es nur mehr wenige Schritte bergab Richtung Harburg, mit einem tollen Blick auf das Schloss Harburg, das über der Stadt thront. 

Jetzt darf gefeiert werden! 

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Schlussetappe durch den Wald.
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Der Bockberg hat sogar ein Gipfelkreuz!
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Von nun gehts nur mehr bergab bis Harburg!

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Schloss Harburg. Ziel erreicht!

UNSER FAZIT

Ursprünglich gewann der Ries-Panoramaweg unsere Aufmerksamkeit, als wir zum ersten Mal von dem Meteoriteneinschlag hörten. Als wir uns die Route etwas genauer ansahen, wurden wir jedoch etwas skeptisch: Wandern ohne Berge? Für uns, die vor den Toren der Alpen aufwuchsen, nur schwer vorstellbar. Doch je mehr wir uns mit der Region und dem geologischen Hintergrund des Wanderweges beschäftigten, desto größer wurde unsere Neugierde. In uns wuchs die leise Vermutung, dass hier mehr Potential schlummert, als wir zu ahnen vermögen.

 

Als wir in Harburg aus dem Zug ausstiegen und nach wenigen Schritten vor der historische Altstadt Harburgs standen, blieben unsere Münder vor Staunen offen. So viel Idylle tat dem Auge fast weh und schon wussten wir, dass es doch die richtige Entscheidung war, dem "Wandern ohne Berge" eine Chance zu geben.

 

Natürlich fordert der Ries-Panoramaweg keine Höchstleistungen. Zumindest nicht, wenn man ihn (so wie wir) in 7 Etappen zurücklegt. Das Einzige, was der Weg von den Wanderern fordert, ist sich auf das langsame Gehen einzulassen, sich zu entspannen und in erster Linie zu genießen. Man braucht weder eine spezielle Ausrüstung noch besondere Fertigkeiten. Es gibt keinerlei technische Ansprüche, man braucht kein schweres Gepäck zu tragen und die Navigation ist dank der Beschilderung absolut anfängerfreundlich. Solange man sich in der Lage fühlt, 20 Kilometer an einem Tag gehend zurückzulegen, sind alle Voraussetzungen erfüllt. 

 

Auch wenn der Meteoritenkrater kein spektakuläres 1000 Meter tiefes Loch ist, in das man Gefahr läuft, hineinzufallen, so ist er von den Aussichtspunkten, die man auf dem Ries-Panoramaweg erreicht, doch sehr eindeutig zu erkennen. Das Nördlinger Ries liegt durch den Einschlag etwas tiefer und am äußeren Rand des Kraters beginnt die hügelige Landschaft der Schwäbischen und der Fränkischen Alb. Für uns waren es grandiose Weitblicke, die, wenn man sich die Entstehung der Landschaft vergegenwärtigt, die eigene Vorstellungskraft an ihre Grenzen bringen.

Der Ries-Panoramaweg lässt aber auch genügend Raum für eine Entdeckungsreise in die Welt der kleinen Dinge. Man legt schließlich viele Kilometer entlang von Feldern und weniger aussichtsreichen Abschnitten zurück, in denen man tief in Gedanken versunken einen Fuß vor den anderen setzt. Fast meditative Momente, die wir persönlich sehr genießen konnten. Dank der Schrittgeschwindigkeit entdeckten wir Weinbergschnecken, leuchtende Blumen, tiefrote Kirschen und beobachteten Bienen bei der Arbeit. Und ganz nebenbei erspähten wir unendlich viele Wege, die wir gerne mit dem Gravelbike fahren würden ;-)

 

Nach 7 Tagen stellten wir also fest, dass "Wandern ohne Berge" im Nördlinger Ries ein wahrer Genuss ist. Entlang des Weges gibt es dank des UNESCO Global Geopark Ries so unglaublich viel zu lernen, abends bummelt man durch die historischen Städtchen mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern und roten Dächern und mittendrin taucht man tief in die Ruhe und Beschaulichkeit der Natur ein. Der ideale Weg also, um eine Woche Kopf, Körper und Seele zu lüften, in das Weitwandern hineinzuschnuppern und um das Nördlinger Ries intensiv kennenzulernen. 

 


PRAKTISCHE INFOS FÜR DEN RIES-PANORAMAWEG

1. AN- UND ABREISE

Nachdem der Ries-Panoramaweg ein Rundweg ist, ist die Organisation der An- und Abreise denkbar einfach. So kann man entweder mit dem Zug direkt nach Harburg anreisen, oder das Auto am Unteren Burgparkplatz für eine Woche stehen lassen (aktuell kostenfrei). 

2. UNTERKUNFT / ZELT

Entlang der Route gibt es leider nicht ausreichend Campingplätze. Daher empfiehlt es sich (und auch wegen des geringeren Rucksackgewichts ;-)), in Unterkünften zu übernachten. Doch da auch Unterkünfte nur in sehr überschaubarer Zahl zur Auswahl stehen, empfehlen wir dringend, die Unterkünfte für den Ries-Panoramaweg rechtzeitig zu reservieren! Bei manchen Etappenzielen gibt es nur einen oder zwei Gasthöfe und die Zimmer sind gerne gebucht.

3. AUSRÜSTUNG

Da der Ries-Panoramaweg keinerlei technische Schwierigkeiten aufweist und man von Unterkunft zu Unterkunft wandert, braucht es so gut wie keine spezielle Ausrüstung. Die Schuhe sollten eine eher weiche Sole vorweisen, um gut abzurollen und dem Fuß mehr Flexibilität einzuräumen. Steife Bergstiefel sind hier auf keinen Fall notwendig. Der Rucksack braucht nicht mal ein Volumen von 30 Litern zu haben. Wichtig ist jedoch, dass der Rucksack gut auf der Hüfte sitzt, um die Schultern zu entlasten.

Hier unsere Packliste für den Ries-Panoramaweg im Sommer: 

(Gesamtgewicht war übrigens so gering, dass wir es gar nicht erst berechnet haben!)

AUSRÜSTUNG ANGI REINI
Rucksack  Deuter Futura Pro 38 SL Deuter Aircontact Lite 40+10
Schuhe Lowa Innox Pro GTX MID Salomon Sense Ride 5
Wasserdichte Packsäcke 2x Sea to Summit Ultra-Sil Dry Bag 2x Sea to Summit Ultra-Sil Dry Bag
2 x T-Shirts Löffler Merion-Tencel Shirts (geruchshemmend) Löffler Merion-Tencel Shirts (geruchshemmend)
1x Midlayer Löffler Hoody Windfleece Löffler Hoody Windfleece
1x Regenjacke Löffler Hooded Jacket wpm Pocket Löffler Hooded Jacket wpm Pocket
1x Wanderhose Löffler Zip-Off Pants CSL Löffler Zip-Off Pants CSL
1x Kurze Hose Löffler Shorts assl Löffler 2in1 Shorts ASSL
3x Unterhosen    
3x Socken Löffler Merino Trekking Socken Löffler Merino Trekking Socken
1x Kappe Kappe Trucker Cap Ryzon Cap
2x Sport-BH Anita Dynamix Star Racerback  
1x Regenponcho Sea To Summit Tarp/Poncho Sea To Summit Tarp/Poncho
Badekleidung hatten wir vergessen, könnte im Sommer aber Sinn machen!  
Klappmesser Opinel No. 8  
Salz in kleiner Filmdose abgefüllt  
Zahnbürste Duschbrocken Duschbrocken
Zahnputztabs Duschbrocken Duschbrocken
Duschgel/Shampoo Duschbrocken Duschbrocken
Toilettartikel Zahnseide, Pinzette, Deo, Haarbürste, Wattestäbchen, etc.  +50er Sonnencreme!!
Blasenpflaster Compeed Blasenpflaster  
Erste Hilfe Set Erste-Hilfe-Set  
Zeckenzange Zeckenzange & eventuell Insektenspray  
Stirnlampe Petzl Tikka  
Mobiltelefon iPhone 13 Pro iPhone 12 Mini
Stativ   Joby GorillaPod 3K Pro
Kamera & Objektiv   Sony Alpha 7iiiSony 24-105mm f4.0 GSony 20mm f1.8 G
Laptop braucht man im Normalfall natürlich nicht!😅 McBook Pro M1 14 Zoll 

4. VERPFLEGUNG

Die Verpflegung auf dem Ries-Panoramaweg ist mit etwas Planung sehr gut lösbar. Es gibt nur wenige Etappen, bei denen man mittags einkehren kann. Daher hatten wir an allen Tagen unsere eigene Verpflegung dabei, die wir uns am Vorabend in einem Supermarkt oder Dorfladen gekauft haben. Es lohnt sich auf Öffnungszeiten und Wochentage zu achten, um nicht vor geschlossenen Geschäftstüren zu stehen! Abends bekommt man übrigens bei allen Etappenzielen ein warmes Essen – entweder in der Unterkunft oder in einem Restaurant im Ort. Vegetarisches Schmankerl der Region: Käsespätzle. 

5. ORIENTIERUNG & NAVIGATION

Der Ries-Panoramaweg ist durchgehend, ausreichend und sehr gut beschildert. Wir haben es trotzdem immer wieder geschafft, uns zu verlaufen! Das liegt allerdings nicht an der Beschilderung, sondern daran, dass wir beim Wandern oft so tief in Gespräche vertieft sind, dass wir einfach daran vobei laufen. Wer ähnlich wie wir Gefahr läuft, an Schildern gedankenverloren vorbeizugehen, der sollte sich die GPX Daten zur Sicherheit noch auf das Handy spielen. Wir mussten immer wieder mal Komoot öffnen, um zu sehen, wie weit wir eigentlich schon wieder von der Route abgekommen sind 😉

6. REISEZEIT

Aufgrund der teilweise sehr sonnenexponierten Route, empfehlen wir, nicht bei extremer Hitze zu gehen. Frühling und Herbst sind vermutlich jene Jahreszeiten, in denen man die angenehmsten Temperaturen vorfindet. Falls du doch im Hochsommer unterwegs bist: Packe dir doch einen kleinen Sonnenschirm/Regenschirm ein, um dich vor der Sonne zu schützen! ☀️☂

7. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN

Ferienland DONAURIES

Hier findest du alle 7 Etappen, die originalen GPX-Daten sowie alle Highlights, die dich auf und um den Weg erwarten!

 

UNESCO Global Geopark Ries

Das Nördlinger Ries ist seit 2006 ein Nationaler Geopark. Im Jahr 2022 folgte nun auch die Aufnahme in das globale Netzwerk der UNESCO-Geoparks. Alle Infos rund um den Geopark findest du hier.

 

Unsere Komoot-Collection zum Ries-Panoramaweg findest du hier.


Warst du schon mal im Nördlinger Ries oder sogar auf dem Ries-Panoramaweg? Bei dir sind während der Planung noch Fragen aufgekommen? Wir freuen uns über deinen Kommentar!


Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    UlrichHermann (Dienstag, 14 November 2023 18:37)

    Ihr Lieben Beiden,
    1996 bin ich von Donauwörth nach Nördlingen gewandert in zwei Tagen, wunderbar,
    Eure Rundtour frischt alte Erinnerungen auf, vielen lieben Dank,
    Eure Rad- und Wandertouren sind einfach Spitze, und die Videos dazu ebenfalls.
    Liebe Grüße Ulrich aus München

  • #2

    Saddle Stories (Donnerstag, 11 Januar 2024 09:23)

    Lieber Ulrich, vielen Dank für deine lieben Worte! Schön, wenn unsere Geschichten alte Erinnerungen hervorrufen. Da hattest du damals bestimmt eine schöne Zeit in dieser wunderbar ruhigen Gegend! Alles Gute und liebe Grüße aus Salzburg, Angi & Reini

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