Du bist auf der Suche nach einer 5-tägigen Hüttentour in den österreichischen Alpen? Dann bist du hier genau richtig! Die Mehrtagestour "Kaiserkrone" führt dich auf abwechslungsreichen Wanderwegen und durch eindrucksvolle Natur auf 65 Kilometern und 5000 Höhenmetern einmal rund um Tirols markantesten Gebirgsstock. In diesem Beitrag findest du alle Informationen, die du für die Planung einer Mehrtagestour rund um den Wilden Kaiser benötigst!
Inhalt
FÜR WEN DIE KAISERKRONE GEEIGNET IST
PRAKTISCHE INFOS FÜR DIE KAISERKRONE
1.1. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
1.4. Mit dem kostenlosen Wanderbus zum Ausgangspunkt
2.1. Welche Unterkünfte liegen am Weg?
2.2. Übernachten auf Berghütten – was du vorab Wissen musst
3.1. Das must du immer im Rucksack tragen
3.2. Selbsteinschätzung & Schwierigkeitsgrade
3.4. Orientierung & Navigation
4.1. Trinkwasser & Mahlzeiten entlang der Kaiserkrone
Hinweis: Dieser Artikel enthält bezahlte Werbung für die Tourismusregion WILDER KAISER. Außerdem nutzen wir Affiliate Links. Wenn du auf einen Affiliate-Link klickst und eine Bestellung abschließt, werden wir am Umsatz beteiligt. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten!
WAS DICH ERWARTET
Die Kaiserkrone zählt (ohne diese Erkenntnis jemals einer wissenschaftlichen Überprüfung unterzogen zu haben) vermutlich zu den schönsten Mehrtagestouren, die Österreich zu bieten hat. Der Wilde Kaiser ist ein mächtiger Gebirgsstock mit steilen und imposanten Felswänden, die man entlang der Kaiserkrone aus allen Himmelsrichtungen bewundern kann. Hinzu kommen die schier unendlichen Fernblicke, die sich Wandernden auf jeder Etappe eröffnen. Der Großglockner, die Zugspitze, der Großvenediger oder der Watzmann sind nur wenige jener prominenten Gipfel, die man entlang der Kaiserkrone erspähen kann.
Es sind jedoch nicht nur die hohen Gipfel, die uns Wanderer in ihren Bann ziehen. Auch die kleinen, wildromantischen Almen entlang des Weges oder die großen Berghütten in eindrucksvoller Lage gehören zum Erlebnis "Kaiserkrone" dazu. Wenn die letzten Schritte eines langen Wandertags schließlich vom Duft des Kaiserschmarrens begleitet werden, bleiben dem Wanderer keine Wünsche mehr offen!
FÜR WEN DIE KAISERKRONE GEEIGNET IST
Wenn du schon Erfahrungen in den Bergen sammeln konntest und über eine gute Ausdauer verfügst, dann ist die Kaiserkrone genau der richtige Weg für dich! Die Wanderwege der Kaiserkrone sind mittelschwere Bergwanderwege, die du mit Rucksack in etwa 6-8 Stunden reiner Gehzeit bewältigen können solltest. Eine gute körperliche Fitness und Trittsicherheit sind für die insgesamt 65 Kilometer und 5000 Höhenmeter Voraussetzung. Alle Wege sind "rot" markierte Bergwege (wenn du dir unsicher bist, erkundige dich hier über die Wegekategorien und Schwierigkeitsangaben des Alpenvereins).
Entlang der Kaiserkrone gibt es zwei kurze Schlüsselstellen, die absolute Schwindelfreiheit voraussetzen (insbesondere bei nassen Verhältnissen). Beide Stellen lassen sich über einfachere, aber nicht minder schöne Alternativroute umgehen. Auch wir haben diese Alternativen aufgrund meiner Höhenangst gewählt (mehr dazu siehe weiter unten).
Für erfahrene Alpinisten gibt es Alternativrouten, die über schwarz markierte Bergwege führen. Außerdem bietet sich hier und da die Gelegenheit, der Route einen Klettersteig oder eine Gipfelbesteigung hinzuzufügen. Wem das allerdings nicht nur sprichwörtlich "zu steil" ist, kommt auf der Originalroute der Kaiserkrone dem hochalpinem Flair ganz nahe, ohne selbst Kletterausrüstung anlegen zu müssen.
ALLE ETAPPEN AUF EINEN BLICK
Auf 65km und 5000 Höhenmetern wanderst du auf der Kaiserkrone einmal rund um die schroffen Gipfel des Kaisergebirges. Schon nach den ersten Schritten erblickst du die mächtigen Felswände, die dich von nun an täglich begleiten werden. Die erste Nacht verbringst du auf der Gruttenhütte in bester Lage, ehe es am nächsten Tag mit Blick auf den Hintersteiner See zur Kaindlhütte geht.
Über den spannenden Bettlersteig geht es auf einer fordernden Etappe mit insgesamt 1600 Höhenmetern bis zum Stripsenjochhaus. Dort oben wirst du mit unendlichen Weitsichten von der Zugspitze bis zum Chiemsee belohnt. An Tag 4 wirst du langsam die müden Beine spüren! Die folgende Gratwanderung ist technisch zwar einfach zu gehen, die Länge der Etappe ist aber nicht zu unterschätzen. Die fünfte und letzte Etappe führt dich vorbei an idyllischen Almen und Latschenfeldern zurück zum Ausgangspunkt.
Hier gibt es eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Etappe inkl. GPX-Tracks:
HINWEIS - NEUE ROUTENFÜHRUNG BEI ETAPPE 2 AB 2024
13,5km - 560/880hm
9,3 km - 840/560hm
16km - 650/1450hm
11,5km - 950/850hm
PRAKTISCHE INFOS FÜR DEINE PLANUNG
1. An- & Abreise
Die Region Wilder Kaiser liegt im Nordosten Tirols, ziemlich genau 120km südlich von München, und 80km von Salzburg und Innsbruck entfernt. Die kleine Ortschaft Going am Wilden Kaiser ist das Basislager der Kaiserkrone, wenngleich man bei jeder beliebigen Etappe in den Wanderweg der "Kaiserkrone" einsteigen kann. Egal für welchen Einstieg du dich entscheidest, so kommst du am besten an dein Ziel:
1.1. Mit der Bahn
Die Region Wilder Kaiser ist so gut an das internationale Bahnnetz angeschlossen, dass man getrost das Auto zuhause stehen lassen kann. Kufstein ist der nächste, international angebundene Bahnhof und zählt aufgrund seiner Nähe zur deutschen Grenze sogar zum Streckennetz der Deutschen Bahn. Wer also mit dem Bayernticket reist, kann das Ticket bis Kufstein nutzen. Von Kufstein fährt der Linienbus nach Scheffau, Ellmau und Going, die man mit der Wilder Kaiser GästeCard kostenlos nutzen kann. Zudem bieten viele Unterkünfte im Rahmen der „Grünen Anreise“ auch ein kostenloses Shuttle vom Bahnhof in die Unterkunft.
Alle Infos zur Anreise per Bahn findest du hier.
1.2. Mit dem Fahrrad
Nachdem wir in Salzburg Stadt zuhause sind und uns nur 80km von Going am Wilden Kaiser trennen, haben wir uns für eine Anreise mit dem Gravelbike entschieden. Die Fahrradroute ist vom ersten bis zum letzten Meter ein purer Genuss, führt entlang wunderschöner Natur und ruhigen Fahrradwegen. Auch aus München oder Innsbruck ist die Anreise per Fahrrad sehr empfehlenswert und fast ausschließlich auf Radwegen möglich (siehe "Innradweg" & Radweg "D11").
1.3. Mit dem Auto
Solltest du doch mit dem Auto anreisen, kannst du es während deiner 5-tägigen Wanderung am kostenlosen Parkplatz "Schedererfeld" in Going am Wilden Kaiser parken. Der kostenlose Wanderbus holt dich direkt vom Parkplatz ab und bringt dich zum Ausgangspunkt der Kaiserkrone - zum Wanderparkplatz Hüttling.
Alle Infos zur Anreise per PKW findest du hier.
1.4. Mit dem kostenlosen Wanderbus zum Ausgangspunkt
Von Going, dem Basislager der Kaiserkrone, fährt der kostenlose Wanderbus in regelmäßigen Abständen zum Wanderparkplatz Hüttling - der Ausgangspunkt der 5-tägigen Hüttentour. Auch der Rückweg nach Going lässt sich bequem mit dem Wanderbus bewältigen.
Du möchtest deine Tour in Ellmau oder Scheffau starten/beenden? Kein Problem, denn auch dort gibt es einen kostenlosen Wanderbus. In Ellmau bringt dich der Wanderbus zur Wochenbrunner Alm, in Scheffau hält der Wanderbus am Hintersteiner See.
Alle Infos zu Fahrplan und Haltestellen der kostenlosen Wanderbusse findest du hier.
2. Unterkünfte & Hütten
Die Etappen der Kaiserkrone sind so geplant, dass man am Tagesziel immer eine Berghütte oder einen Gasthof erreicht. Darüber hinaus gibt es hier und da auch entlang des Weges weitere Übernachtungsmöglichkeiten, sodass du bereits im Vorhinein die Länge deiner Etappen nach deinen Fähigkeiten anpassen kannst.
2.1. Welche Hütten liegen am Weg?
Etappe 1
- Gaudeamushütte: Wunderschön gelegene Hütte mit engagierten Pächtern und herrlichem Essen! Eine gute Alternative, sollte die Gruttenhütte, das eigentliche Ziel der ersten Etappe, schon ausgebucht sein. Reservierung online zwingend erforderlich.
- Gruttenhütte: Die exponierte Lage der Gruttenhütte macht sie zu einem Juwel des Wilden Kaisers. Spektakuläre Sonnenaufgänge bei klarem Wetter sind hier garantiert! Reservierung online zwingend erforderlich. Tipp: Internetempfang ja, Trinkwasserflaschen auffüllen ist bei Halbpension inkludiert, Strom ev. gegen Bezahlung
Etappe 2
- Kaindlhütte: Eine privat geführte Hütte mit Matratzenlager und Zimmer. Reservierung erforderlich!
Etappe 3
- Anton-Karg-Haus (auch Hinterbärenband genannt): Hier kann man zwar auch übernachten, doch aufgrund der Lage entlang der dritten Etappe eignet sich diese Alpenvereinshütte ideal für eine Mittagsrast und eine Mahlzeit. Die Aussicht auf der Terrasse ist absolut einmalig! Reservierung online zwingend notwendig.
- Hans-Berger-Haus: Das Naturfreunde Haus liegt direkt vor den hoch aufragenden Felswänden des Wilden Kaisers. Hier ist eine Mittagsrast oder eine Übernachtung möglich! Reservierung online notwendig.
-
Stripsenjochhaus: Das eigentliche Ziel der dritten, sehr
fordernden Etappe ist das auf 1600m gelegene Stripsenjochhaus. Die Alpenvereinshütte ist der beste Ort, um sowohl Sonnenaufgang als auch Sonnenuntergang direkt von der Terrasse aus zu
beobachten. Reservierung online zwingend
notwendig.
Tipp: WLAN ja, Trinkwasser ja, Strom ja
Etappe 4
- Pension Wilder Kaiser: Die Frühstückspension liegt in Griesenau, etwa bei Kilometer 12 (von 16km der vierten Etappe). Verpflegungsmöglichkeiten gibt es in unmittelbarer Nähe. Reservierung online oder telefonisch.
- In Gasteig gibt es mehrere Unterkünfte zur Auswahl:
2.2. Übernachten auf Berghütten - was du vorab wissen musst!
Wer noch nie auf einer Berghütte übernachtet hat, soll sich im Vorhinein über die Gepflogenheiten informieren. Denke daran, dass jede Hütte etwas anders organisiert sein kann und es sich immer lohnt, sich auf den Webseiten der jeweiligen Hütten einzulesen. Generell gibt es aber folgende Punkte zu beachten:
- Reservierung: Plane deine Übernachtung rechtzeitig und reserviere dein Bett in einem Schlafsaal oder in einem Mehrbettzimmer/Doppelzimmer online. Solltest du deine Übernachtung aus welchen Gründen auch immer nicht in Anspruch nehmen können, ist eine frühzeitige Absage zwingend erforderlich. Manche Hütten erheben eine Stornogebühr. Teile schon bei der Reservierung mit, ob du gerne die vegetarische Halbpension hättest oder nicht.
- Hüttenschlafsack: Auf fast allen Hütten brauchst du deinen eigenen Hüttenschlafsack, wie zum Beispiel diesen hier. Leintücher, Polsterüberzüge und Decken können auf Berghütten nicht täglich gewechselt werden, daher ist es zwingend notwendig, den eigens mitgebrachten Hüttenschlafsack zu nutzen. Achte darauf, dass dein Hüttenschlafsack keine metallischen Teile wie zum Beispiel einen Reisverschluss aufweist. Auf manchen Hütten muss zur Vorbeugung von Bettwanzen der Hüttenschlafsack für wenige Sekunden in die Mikrowelle gesteckt werden (und Metall darf nicht in die Mikrowelle).
- Hüttenschlapfen: Die Bergschuhe werden nach Ankunft im Trockenraum deponiert, danach brauchst du Schlapfen. Zimmer und Waschräume dürfen nur mit Hüttenschlapfen betreten werden.
- Bargeld: "Auf Hütten sind drei Dinge immer knapp: Wasser, Strom und Kleingeld." In den Hütten ist keine Kartenzahlung möglich, trage daher ausreichend Bargeld (in kleinen Scheinen & Münzen) bei dir. Kleingeld ist auf den Hütten besonders gerne gesehen!
- Hüttenruhe: Auf den meisten Hütten beginnt die Hüttenruhe um ca.22 Uhr. Da Hütten sehr hellhörig sind, ist die Hüttenruhe unbedingt einzuhalten. Wenn du im Matratzenlager übernachtest und früh morgens aufbrechen möchtest, packe deinen Rucksack bereits am Vorabend, um mit dem Rascheln deine Zimmerkollegen nicht zu wecken.
- Verpflegung: Meist wird auf Alpenvereins-Hütten Halbpension angeboten. Diese beinhaltet ein reichhaltiges 3-Gang-Menü, das oft zu einer bestimmten Uhrzeit serviert wird! Wer lieber das vegetarische Menü möchte, muss das bereits bei der Reservierung bekannt geben. Frühstück ist in der Halbpension inkludiert, kann aber auch einzeln gebucht werden. Auf Alpenvereinshütten wird für Vereinsmitglieder auch ein preislich günstigeres "Bergsteigeressen" angeboten, das laut Hüttenordnung nicht mehr als 9 Euro kosten darf. Außerdem bekommen Mitglieder einen Liter Teewasser mit zwei Tassen für 3 Euro (Teebeutel selbst mitbringen!).
- Duschen: Auf der Gruttenhütte gibt es kostenpflichtige Duschen, sowie einen Waschraum mit Waschbecken und Wasserspültoiletten. Am Stripsenjochhaus kostet das Duschen 4 Euro, Wasserspültoiletten sind vorhanden. Wasser ist auf Hütten immer knapp, gehe daher sparsam damit um.
- Müll: Alles, was du an Müll produzierst, musst du auch selbst wieder mit ins Tal nehmen. Wer soll es sonst tun?
- Hüttenbuch: Jede Hütte hält am Eingang ein großes Hüttenbuch bereit. Dich dort einzutragen ist quasi Pflicht, denn nur so kann der Hüttenwirt im Falle eines Notrufs den Bergrettern deine geplante Route bekanntgeben.
- Mitgliedschaft: Wer Mitglied beim Alpenverein oder bei den Naturfreunden ist, bekommt nicht nur das kostengünstige "Bergsteigeressen", sonder erhält auch bei den Nächtigungspreisen einen ordentlichen Rabatt. Die Mitgliedschaft ist gleichzeitig eine Bergekostenversicherung, falls man im ernsten Notfall die Bergrettung rufen muss. Um diesen Fall tunlichst zu vermeiden, werfe einen Blick auf den folgenden Punkt "Sicherheit am Berg".
3. Sicherheit am Berg
3.1. Das musst du immer im Rucksack tragen
Egal wie schwer oder wie einfach eine Bergwanderung ist - es gibt ein paar Dinge, die bei jeder Tour mit in den Rucksack müssen. Auch bei der Kaiserkrone.
- Not-Biwaksack: Dieser Not-Biwaksack wiegt gerade mal 110g, ist etwa Faustgroß und absolutes Pflichtprogramm in jedem Wanderrucksack. Das Material ist wind- und wasserdicht und schützt deinen Körper im Notfall vor dem Auskühlen. Wenn du also aufgrund einer Verletzung nicht mehr weiter kommst und auf die Bergrettung angewiesen bist, kannst du deinen Körper wesentlich länger auf Betriebstemperatur halten. Der Biwaksack wärmt natürlich auch bei plötzlichen Wetterumschwüngen!
- Erste-Hilfe-Set: Ein Erste-Hilfe-Set gehört ebenso zur Standardausrüstung einer jeden Bergwanderung. Schau dir die Inhalte des Sets genau an und ergänze es eventuell mit Dingen des Eigenbedarfs (Blasenpflaser, Medikamente, Zeckenzange, etc.).
- Stirnlampe: Essentiell für die Orientierung bei Nacht. Diese Stirnlampe ist klein und verlässlich, wir nutzen sie bereits seit Jahren.
- SOS-EU-ALP App: Lade dir noch vor der Tour die App SOS EU ALP auf dein Smartphone. Bei einem Notfall in Tirol, egal ob am Berg oder im Tal, kannst du direkt über die App einen Notruf absetzen und die Koordinaten deines Standortes werden sofort an die zuständige Leitstelle übermittelt.
3.2. Selbsteinschätzung & Schwierigkeitsgrade
Bevor du die Kaiserkrone in Angriff nimmst, setze dich mit jeder einzelnen Etappe auseinander. Achte auf die Kilometer, auf die Höhenmeter und auf die Wegebeschaffenheit. Sei ehrlich zu dir selbst, wenn es um die Selbsteinschätzung deiner körperlichen Fitness geht. Wenn du dir unsicher bist, denke daran, dass man am Berg ruhig konservativ planen darf!
Achte bei deiner Recherche auf die Schwierigkeitsgrade der Bergwege. Der Alpenverein teilt Bergwege in drei Schwierigkeitsstufen ein:
- Blau: einfachere Wege, die schmal und steil sein können
- Rot: überwiegend schmal, oft steil angelegt, können absturzgefährliche Passagen aufweisen; kurze versicherte Gehpassagen können vorkommen
-
Schwarz: schmal, oft steil angelegt und absturzgefährlich; gehäuft versicherte Gehpassagen und/oder einfache Kletterstellen, die den Gebrauch der
Hände erfordern; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich
(siehe Wegekategorien und Schwierigkeitsgrade Alpenverein)
Die Wege der Kaiserkrone sind durchgehend rot markierte Bergwege. Bei dieser Einteilung wird die Weglänge NICHT berücksichtigt und man geht von guten Witterungsverhältnissen aus. Aus unserer Sicht gibt es zwei Schlüsselstellen, für die sich der eine oder die andere eine Alternative zurecht legen möchte:
- Klamml: Am Ende der ersten Etappe führt die Kaiserkrone durch das Klamml. Dabei ist nicht der Klamml Klettersteig gemeint, sondern ein mit Seilen und Leitern versicherter Steig etwas unterhalb des Klettersteigs. Erhöhte Steinschlaggefahr und ausgesetzte Kletterstellen machen das Klamml zur Schlüsselstelle der ersten Etappe. Der Abschnitt lässt sich über das "Gamswegl" wunderbar umwandern!
- Niederkaiserkamm: Die letzte Etappe führt über den Niederkaiserkamm, der rund um den Ursulablick wohl eine kurze Stelle aufweist, bei der die Blicke tief ins Tal reichen. Wir hatten schlechtes Wetter, müde Beine und ich auch noch Höhenangst - genug Gründe, um uns für die wunderbare Alternativroute über die Maukalm zu entscheiden.
3.3. Wetter & Jahreszeit
- Je nach Schneelage ist die Kaiserkrone von Mitte Juni bis Anfang Oktober begehbar. Die meisten Berghütten haben nicht das ganze Jahr geöffnet - erkundige dich bei jeder einzelnen Hütte nach den Saisonzeiten! Der Saisonbeginn und das Saisonende einer Berghütte orientiert sich oft an den Witterungsbedingungen und sind nicht jedes Jahr gleich.
- Unabhängig davon, wann du die Kaiserkrone in Angriff nehmen möchtest, musst du einen genauen Blick auf die Wettervorhersage werfen. Zusätzlich kann ein Blick auf die Webcams rund um den Wilden Kaiser einen Eindruck der aktuellen (Schnee)Lage geben.
- Tipp: Unsere Lieblingsjahreszeit in den Bergen ist definitiv der Herbst! Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt, die Bäume ihre Blätter verfärben und morgens der Nebel im Tal hängt, wird das Wandern in den Bergen zu einem stimmungsvollen Erlebnis. Die Morgenstunden sind besonders magisch, wenn die Sonne langsam über den Horizont wandert und sich nach und nach der Nebel im Tal lichtet.
3.4. Orientierung & Navigation
Die Kaiserkrone ist durchgehend gut ausgeschildert. Trotzdem ist es wichtig, die GPX-Daten auf deinem Smartphone dabei zu haben! Der Handyempfang entlang der Kaiserkrone ist je nach Netzanbieter mal besser, mal schlechter und ab und zu auch gar nicht vorhanden. Achte darauf, dass deine Navigationsapp auch im Offline-Modus funktioniert. Auf Komoot kannst du dir die jeweiligen Etappen als "Offline verfügbar" markieren. In der Tourismusinformation in Going am Wilden Kaiser kannst du dir eine gedruckte Wanderkarte holen!
4. Verpflegung
4.1. Trinkwasser & Mahlzeiten entlang der Kaiserkrone
Um entlang der Kaiserkrone ausreichend mit Trinkwasser versorgt zu sein, hatten wir jeweils 2 Liter Wasser im Gepäck. Damit sind wir gut über die Runden gekommen. Es gibt allerdings Etappen, bei denen die Wasserversorgung spärlich bis nicht vorhanden ist. Ähnlich verhält es sich mit den Einkehrmöglichkeiten. Hier ein kleiner Überblick:
- Etappe 1: Auf der Graspoint-Niederalm und auf der Oberen Regalm gibt es Selbstbedienungsstationen, bei denen man das Kleingeld in die Kassa wirft. Bei der Oberen Regale gibt es außerdem einen Trinkwasserbrunnen. Auf der Gaudeamushütte bekommt man dann köstliches Essen serviert. Snacks für Zwischendurch nicht vergessen!
- Etappe 2: Bei den unbewirtschafteten Kaiser-Hochalmen gibt es einen Trinkwasserbrunnen. Manchmal ist der auch mit Getränken zur Selbstbedienung gefüllt. Die Kaiser-Hochalmen sind auch ein toller Ort, um eine Mittagspause einzulegen und die selbst mitgebrachte Jause zu verspeisen. Getränke bekommt man kurze Zeit später bei der Steiner-Hochalm serviert (kein Essen!).
- Etappe 3: Am Ende des Bettlersteigs erreichst du das Anton-Karg-Haus und kurze Zeit später das Hans-Berger-Haus. Beide Häuser haben einen herrlichen Gastgarten, wo Getränke und diverse Mahlzeiten serviert werden. Ein paar Snacks für zwischendurch sind bestimmt sehr hilfreich für die Motivation ;-)
- Etappe 4: Für den langen Abstieg nach Griesenau solltest du unbedingt ausreichend Wasser und Snacks tragen, denn am Weg gibt es keine Möglichkeit, deine Flaschen mit Trinkwasser aufzufüllen oder einzukehren! In Griesenau gibt es dann diverse Gasthäuser, die dich mit Essen und Getränken versorgen.
- Etappe 5: Auch am letzten Tag gibt es keine Möglichkeit eine Mahlzeit zu bekommen. Wasser bekommst du erst beim Brunnen der unbewirtschafteten Granderalm.
4.2. Snacks für Zwischendurch
Auch wenn man auf der Kaiserkrone immer wieder an bewirtschafteten Hütten vorbei kommt, können die Abschnitte dazwischen doch sehr lang ausfallen. Deswegen empfehlen wir unbedingt ausreichend Snacks dabei zu haben. Damit der Rucksack nicht allzu schwer wird, haben wir uns für die folgenden Snacks mit geringem Eigengewicht entschieden:
- 2 Packungen Müsliriegel
- Eine große Nuss-Mischung aus gesalzenen Cashews, gerösteten Mandeln, Walnüssen, Rosinen und Pistazien
- 1 Packung Kartoffelchips für Momente mit sinkender Motivation ;-)
- 2 Bananen (für den ersten Tag)
- 2 Packungen Oliven (nicht im Glas, sondern im Beutel ohne Wasser)
- 2 Packungen Kartoffelpüree-Pulver (wird mit kaltem Wasser angerührt...kulinarisches Highlight 😅)
- 1 Packung Prinzenrollen
- 1 Packung Knäckebrot
Zusätzlich sind wir auf Etappe 1 und 3 für ein Mittagessen eingekehrt. Frühstück und Abendessen gab´s immer bei den Hütten bzw. Unterkünften.
5. Ausrüstung & Packliste
Auch auf der Kaiserkrone gilt: In den Wanderrucksack muss man so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig einpacken. Wer Frühstück und Abendessen auf den Hütten genießt, sollte mit relativ wenig Gepäck auskommen. Hier unsere Packliste für die Kaiserkrone im Herbst (warme Tage, kühle Nächte):
6. Weiterführende Informationen
- Auf www.wilderkaiser.info gibt es alle wichtigen Informationen zur Kaiserkrone sehr schön aufbereitet.
- Dort findest du auch zu jeder Etappe ein Übersichts-PDF, dass du dir vorab aufs Handy landen kannst!
- Wie es uns auf unserer Wanderung rund um die Kaiserkrone ergangen ist, kannst du hier nachlesen!
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Claudia (Mittwoch, 20 Dezember 2023 17:04)
Klasse Bericht! Plane das für nächstes Jahr und gfrei mi wia wüd! lg Claudia