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Das passende (Radreise) Zelt finden!

Disclaimer: Wir haben beide Zelte selbst bezahlt. Kein Sponsoring, keine Werbung. Nur unsere Erfahrungen und eigene Meinung ;-)

Du bist auf der Suche nach einem passenden Zelt für deine Radreise? Dann bist du hier genau richtig. Wir erklären dir, worauf wir beim Kauf eines neuen Zelts achten und welche Kriterien es aus unserer Sicht erfüllen muss.

 

Unser erstes Zelt war ein VAUDE Space L 3P und begleitete uns auf unserer Radreise von Salzburg bis Malaysien! Es leistete uns außerordentlich gute Dienste: Es überlebte eine Fuchsattacke in Tajikistan, es stand unzählige Nächte im Regen, es schwitzte im Oman und Iran unter der heißen Wüstensonne und folglich mussten wir es viele Male reparieren und nähen.

Doch nach 20-monatiger intensiver Nutzung müssen wir uns schweren Herzens davon trennen. Weil man mit der Zeit sehr viel Erfahrungen beim Campen sammelt, haben wir mittlerweile sehr hohe Ansprüche an unser neues Zelt entwickelt. Wir wissen wirklich genau, was wir wollen.

Worauf wir beim Kauf eines Zelts achten und welche Details für uns eine Rolle spielen? Darum geht es in diesem Blogartikel (und im dazu passenden Video).

8 Kriterien bei der Zeltwahl

Wir haben uns nach langer Recherche für das NIGOR Guam 3 entschieden! Hier nun unsere wichtigsten Kriterien bei der Entscheidungsfindung:

1. Gewicht

Unser Kriterium Nummer 1 ist das Gewicht. Unser altes Zelt von VAUDE wiegt stolze 3,4 kg! Das NIGOR Guam 3 hingegen wiegt nur 2,4 kg. Ein ganzes Kilo weniger!

2. Maße der Liegefläche

Obwohl das NIGOR Guam 3 ein ganzes Kilo leichter ist, ist der Grundriss des Innenzelts sogar größer, als bei unserem alten Zelt. Eine Liegefläche mit 230cm Länge ist nicht oft zu finden. Die Kombination mit einer stolzen Breite von 190cm hat wirklich Seltenheitswert. Zum Vergleich: Unser altes Zelt hatte die Maße 225cm x 165cm. Da entsteht ein völlig neues und viel größeres Raumgefühl!

3. Raumhöhe des Innenzelts

Kriterium Nr. 3 trägt auch zu einem großen Raumgefühl bei – und zwar geht es um die Höhe des Zelts. Die Sitzhöhe ist uns wichtig, um sich im Zelt ohne zu drängen umziehen zu können. Das VAUDE hat eine Innenhöhe von 100cm und das NIGOR Guam 3 legt noch mal 10 cm oben drauf. Das klingt alles nach Zentimeterreiterei – aber glaubt uns, ein paar Zentimeter machen auf so engem Raum wirklich enorm viel aus!

4. Freistehendes Innenzelt

Es ist uns wichtig, dass das Innenzelt freistehend ist. Das bedeutet, dass man das Innenzelt OHNE Außenzelt aufbauen kann. Ideal ist das in wärmeren Klimazonen oder im Sommer. Das Zelt ist so wesentlich besser durchlüftet und man muss weniger schwitzen. Unser altes VAUDE Zelt konnte das nicht, deswegen haben wir, als wir in Thailand waren, uns selbst eine Vorrichtung gebaut. Wir haben ein paar Ösen an den Ecken angebracht und schon war es auch selbststehend. Zumindest so lange kein starker Wind gegangen ist ;)

5. Selbststehendes Zelt

Sowohl unser altes VAUDE sowie unser neues NIGOR Zelt sind beide selbststehend. Das bedeutet, dass das Zelt ohne Befestigung im Boden auskommt und man damit auch auf hartem Untergrund campen kann. Zeltet man zum Beispiel auf Beton, würde ein nicht selbststehendes Zelt (z.B. Tunnelzelte) ohne Heringe nicht stehen bleiben. Wir haben relativ häufig auf harten Böden gezeltet und waren froh, dass unser Zelt auch ohne Bodenbefestigung stand. 

6. Zwei Eingänge mit zwei Apsiden

Wir brauchen zwei Eingänge mit zwei Apsiden. Einerseits hat es den Vorteil, dass keiner über den anderen drüber klettern muss, andererseits hat so jeder seine eigen Apside und damit Stauraum für das gesamte Gepäck. Das wollen wir auf keinen Fall missen.

7. Wassersäule

Campen im Regen wurde (unfreiwillig ;)) zu unserer Spezialität! Deswegen MUSS das Zelt viel Regen standhalten. Das NIGOR Guam 3 hat eine Wassersäule von 3000mm, der Zeltboden hat sogar eine Wassersäule von 10000mm. Wir gehen davon aus, dass uns das Material trockene Nächte bescheren wird.

8. Farbe

Nein, da geht es nicht um die Optik auf Instagram-Fotos. Dafür wäre wohl eher eine knallige Farbe interessant. Für uns steht bei der Farbwahl die Tarnung im Vordergrund. Beim Wildcampen sind wir gerne getarnt und Grün eignet sich dafür perfekt. Mit der Farbe von unserem alten VAUDE Zelt waren wirklich zu 100% zufrieden und das neue Zelt ist wieder unauffällig grün. Genauso wie wir es wollen. 


Nachteile!?

Unser neues Zelt klingt ja nach der Eierlegenden-Wollmilch-Sau! Wo ist denn der Haken an der ganzen Geschichte?

Preis

Der Hacken ist eindeutig: der Preis! Es ist nicht billig, wir haben für Zelt und Zeltunterlage stolze 760 Euro bezahlt. Das ist fast doppelt so viel, wie das VAUDE Space 3 LP aktuell kostet. 

Windanfälligkeit

Außerdem haben wir bereits von anderen Radreisenden gehört, dass das Zelt windanfällig sein soll. Die Wände sind steil gebaut, dadurch kommt auch die Raumhöhe zustande. Inwieweit das ein Problem sein wird, werden wir insbesondere in Skandinavien testen können.  

 

 

Wir werden das neue Zelt also ab Juni 2021, wenn wir unsere zweite Radweltreise starten, ausgiebig testen und nach einigen Monaten gebrauch ein Update zum Zelt geben.

 

Viel Spaß bei der Suche nach eurem eigenen Traum-Zelt :-)


Unsere 8 Kriterien auf Video!


Zum Langzeittest nach 100 Nächten im Zelt:


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Kommentar schreiben

Kommentare: 6
  • #1

    Don Pedro (Samstag, 08 Mai 2021 12:00)

    Sehr gute Kaufberatung habt Ihr hier abgeliefert. Vor allen Dingen die authentische und lustige Art, wie ihr berichtet und Videos gestaltet, macht Euch äußerst sympathisch.
    Ich verfolge Euren Blog schon längere Zeit und freue mich auf Eure neuen "Erfahrungen" in 2021 ff.
    Viel Spaß, Glück und verrückte Erlebnisse.

  • #2

    Angi & Reini (Samstag, 08 Mai 2021 12:06)

    Vielen Dank für die Wünsche und das positive Feedback! Das freut uns sehr ☺️!

  • #3

    Claus (Freitag, 21 Mai 2021 12:43)

    Hallo!
    Danke für den Tipp, das werde ich mir mal ansehen.
    Im Moment ist für mich das Wechsel Tempest 3 der Favorit, kennt ihr das? Was haltet ihr davon?
    Grüsse aus der Schweiz!

  • #4

    Dirk (Sonntag, 27 Februar 2022 13:06)

    Je nach Einsatzbedingungen ist mir die Robustheit wichtiger als das Gewicht. Habe auf Island etliche Zelte im Sturm versagen sehen. Ansonsten absolute Zustimmung: bei zwei Personen für jede einen eigenen Eingang, freistehend, unauffällige Farbe - das macht Sinn. Und Reparaturflicken mitnehmen nicht vergessen. Sowie idealerweise eine Hülse oder ein Stangensegment (bei Hilleberg mit im Lieferumfang).

  • #5

    Ko.Jo.Te (Donnerstag, 02 Juni 2022 00:56)

    Wieso teuer?
    Für 800 € gibts 20 Übernachtungen in kalten Pensionen, 10 in prüden Hotels. Für 800 € Zelt gibts 100 Übernachtungen auf zumeist schönen Plätzen mit herrlicher Aussicht oder angenehmer Umgebung oder als einzige Möglichkeit weit-und-breit ohne jene mürbe Suche ab 14:00 Uhr nach einem Bett für nur 1 Nacht.
    Nicht vergessen die zusätzliche Ausrüstung mit Heringe für Sand und Schnee und SturmAbspannSchnüre mit 100 €!

  • #6

    Tim (Sonntag, 31 Juli 2022 23:10)

    Hallo,
    Super interessanter Artikel. Vielen Dank für die Empfehlung. Bin bei den eigenen Radtouren mit dem Exped Orion 3 unterwegs, aber die Familie wächst und da hat das Nigor bzw. jetzt Bach Guam 3 den Vorteil, dass es eine breitere Grundfläche hat und dabei 1 kg leichter ist. Mit 2 Absiden und freistehendem Aufbau sind liebgewonnene Eigenschaften vorhanden. Beim Orion kann man zusätzlich Innen- und Außenzelt auf einmal aufbauen und im Zweifel braucht man schnell einen trockenen Platz für meine Töchter. Diesen Sommer werden wir noch alle ins Orion passen, aber vielleicht dann was für den nächsten Sommer.

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